Parasport
07.12.2016

VISION INTEGRATION - die Initiative mit Vorbildwirkung

©Sulek

Das erste Jahr des Projektes VISION INTEGRATION des Segelverbandes war vielfältig, spannend und äußerst erfolgreich. Der Grundgedanke, dass behinderte Segelsportler gemeinsam mit nicht behinderten segeln, trainieren und sich ohne Barrieren aneinander messen können, stellt die Vielfalt des Segelsports in den Vordergrund. Deshalb und aufgrund des großen Engagements der initiierenden Funktionäre ist das Projekt auch auf allen Ebenen ein toller Erfolg geworden. Die 2.4mR Klasse bietet einen unkomplizierten und spaßorientierten Einstieg in den Segelsport.

Die Idee

VISION INTEGRATION ist ein einmaliges Projekt im Sport. Menschen mit Beeinträchtigungen können ohne Einschränkungen und mit gleichen Wertungsvoraussetzungen miteinander und gegeneinander segeln. Die 2.4mR Klasse ist somit keine reine Paraklasse, sondern eine offene Klasse für alle Menschen,  die segeln oder das Segeln lernen wollen.

Das einfache Handling des Bootes ermöglicht es, in diese Klasse gleichberechtigt anzutreten ohne Nachteile für behinderte Sportler. So wird die echte Inklusion und unkompliziertes Segelvergnügen für alle Menschen geschaffen. Das ist ein Riesensprung für den Parasport, aber auch für den Segelsport generell. Neue Möglichkeiten wie die Kooperation mit Reha Zentren, die Gewinnung neuer Mitglieder und ein soziales Miteinander wurden damit geschaffen. Zudem wird die 2.4mR Klasse aufgrund der vergleichbaren Sitzposition und des Handlings augenzwinkernd „die Formel 1 des Segelns genannt“.

das abgelaufene erste Jahr

Vorgestellt wurde das Projekt auf der Bootsmesse in Tulln, u.a. unter Beisein der Präsidentin des Paralympischen Komitees, Fr. Rauch-Kallat, und es fand auch sofort Unterstützer und Anhänger. Die ersten gemeinsamen Trainingseinheiten fanden im Bundesleistungzentrum Neusiedl statt, das sich als Hauptsitz der VISION INTEGRATION etablierte. Im Laufe des Frühlings wurden zwei Regatten (Yacht Club Velden, gemeinsam mit der Surprise Klasse und Union Yacht Club Traunsee) veranstaltet. Das Interesse war von Beginn an groß und die Emotionen angesichts der gelebten Inklusion (u.a. Wettbewerbe in Kooperation mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen) sprachen für sich. Stolz und Freude waren eindrucksvoll spürbar, der Funke sprang überall über.

Nach diesen ersten Erfolgen wurde die Klassenvereinigung der 2.4mR offiziell gegründet und somit steht der Austragung der österreichischen Staatsmeisterschaft im Rahmen des Finale der österreichischen Segelbundesliga für 2017 nichts mehr im Weg.

Ein weiteres Highlight war die Teilnahme an der Bayrischen Meisterschaft, an der drei österreichische Segler am Chiemsee teilnahmen und allesamt Plätze im vorderen Drittel belegten. Im Herbst wurde danach im Rahmen eines sehr gut besuchten Schnuppersegelns der Grundstein des neuen Inklusionszentrums Ost im Union Yacht Club Neufeldersee gelegt, das Interesse und die Unterstützung, u.a. der regionalen Politik war erfreulich groß. Gleichzeitig engagierte sich mit dem Segelclub TWV Achensee bereits ein zweiter Club für das Thema, auch hier wurde der Grundstein für ein Inklusionszentrum (West) gelegt.

Auch die internationalen Beziehungen konnten bereits im ersten Jahr des Bestehens aufgebaut und gefestigt werden: In Kooperation mit dem spanischen Parasport gibt es Wintertrainings bei Valencia und dort konnte VISION INTEGRATION Sportler Kurt Badstöber bei der Paralympischen Europameisterschaft im November auch den 9.Platz belegen.

Das sportlich sicherlich wichtigste Ergebnis waren die Paralympics in Rio, wo VISION INTEGRATION Mitgründer Sven Reiger den hervorragenden 11.Platz errang.

Das Projekt wächst und wächst

Vier Segelclubs sind bereits Mitglieder und Ausführende des Projektes, sieben geförderte 2.4mR Boote stehen für die Inklusions-Segler zur Verfügung. Das sind die besten Voraussetzungen um das Ziel von VISION INTEGRATION umzusetzen. Nach einer Pause in den kommenden Jahren soll Segeln wieder und die 2.4mR Klasse 2024 paralympische Disziplin werden, bis dahin will ein leistungsfähiges Kader im Spitzensport geschaffen sein. Der Weg dahin führt über die Freude und Neugewinnung von Athleten und SeglerInnen in der 2.4mR Klasse. Diese Herangehensweise dient als klares Vorbild für alle Sportverbände.

2017 stehen voraussichtlich sechs VISION INTEGRATIONs Regatten an, zudem die Teilnahme an der EURO ISAF in Palma und am Gardasee sowie die Austragung der Staatsmeisterschaft. Wir wünschen allen Sportlern, Segelclubs und engagierten Funktionären für diesen vorbildlichen Weg viel Erfolg und Unterstützung.

Sollten Sie das Projekt VISION INTEGRATION unterstützen wollen, besteht die Möglichkeit dies im Rahmen des Fördervereines für Behindertensegeln zu tun. Die Gelder werden für fachkundige Trainings, notwendige Umbauten und die zielgerichtete Unterstützung der Parasegler verwendet um den weiteren Erfolg des Projektes zu garantieren.

Bankverbindung Förderverein für Behindertensegeln: AT62 3310 6000 0002 3119.