20.06.2012

Tempest- und Yngling-Staatsmeisterschaft

Das nennt man eine gute Idee: Am Mondsee kooperierten die beiden Clubs SC Schwarzindien und UYCMo und richteten gemeinsam eine Doppel-Staatsmeisterschaft aus. Es wurde auf einer Regattabahn mit gemeinsamer Wettfahrtleitung gesegelt, die Tempest-Klasse, die mit 23 Teams aus drei Nationen ein bemerkenswertes Feld auf die Beine gestellt hatte, war im bekannt starken Tempest-Club SC Schwarzindien zu Gast, der heuer sein 50-jähriges Jubiläum feiert und ein komplett neu errichtetes Clubhaus vorweisen kann. Die 16 Yngling-Mannschaften, ebenfalls aus drei Nationen kommend, waren im UYCMo am Nordufer stationiert, wo man auf eine lange Tradition mit der Yngling-Klasse zurückblicken kann.

Bei leichtem Südwind und Sonnenschein wurden die beiden ersten Wettfahrten im mittleren Seebecken aufgrund einiger überraschender Dreher zu einer Nervensache. Vorne lagen bei den Tempest im ersten Race die Altmeister Sepp Höss/Roland Metzner aus Bayern, die Mitfavoriten auf den Titel, Walter Ritschka/Josef Steininger, fuhren im zweiten Durchgang den ersten Stockerlplatz ein. Dominiert wurde der Tag, so wie die ganze Serie, vom Schweizer Ehepaar Cornelia und Ruedi Christen, die vor allem bei Leichtwind eine Klasse für sich sind.
Nach dem ersten Tag waren aus dem heimischen Favoritenkreis noch keine Tendenzen herauszulesen, allerdings gab es einen verlorenen Protest gegen Schumi/Bezzi vom Ossiachersee zu verzeichnen, der, wie sich später herausstellen sollte, eine Vorentscheidung brachte.
In der Yngling-Klasse hätte es mit zwei Tagessiegen von Rudi Mayr/Phillipp Boustani vom UYCWg eigentlich ein klar führendes Team gegeben - wenn es da nicht einen Frühstart gegeben hätte. So gingen Klaus und Maria Diem vom BSC in Führung.

Es folgte eine lange Durststrecke - zwei Tage lang musste man auf Wind warten, mehr als Startversuche waren nicht möglich. Erst am Sonntag hatte der Wettergott ein Einsehen. Die Reste der Kaltfront mit einigen Schauern sorgten für Westwind mit teilweise lebhaften Böen, sodass doch noch zwei gültige Wettfahrten absolviert werden konnten und die Staatsmeisterschaften im Kasten waren. Ein weiterer Durchgang an diesem Tag musste durch die Wettfahrtleitung annulliert werden, da die Mindestlaufzeit mit 27 Minuten deutlich unterschritten war.

Damit gab es keinen Streicher und das hatte Auswirkungen auf die Titelentscheidung: Die Kärntner Schumi/Bezzi ersegelten zwar einen Tagessieg, wurden aber ihr DSQ nicht los und damit der Weg frei für das Team vom CFT-Wörthersee Walter Ritschka/Josef Steininger (siehe Foto), die mit den Rängen 3 und 4 ihren ersten gemeinsamen Titel fixierten. Beachtlich: Der Salzburger Vorschoter „Pepi“ Steininger ist mit acht Titeln Rekord-Vorschotmann in der Tempest-Klasse. Vizemeister wurden die Lokalmatadore Klaus Berger/Viktor Lassnig vom SCS, gefolgt von Frank Schimak/Thomas Kargl vom SCSW. Den Internationalen Titel bei den Tempest gewannen überlegen die beiden Christens aus der Schweiz vor den Deutschen Behr/Greif vom Starnbergersee.

Die Bregenzer Klaus Diem/Maria Diem ersegelten bei den Ynglings die Ränge 1 und 2, was in der Endabrechnung ohne Streicher den Staatsmeistertitel bedeutete. Es folgten Martin Lutz/Vincenz Piso UYCWg/UYCMo, Haag/Gontarz aus der Schweiz sowie an vierter Stelle die Österreicher Rudi Mayr/Phillipp Boustani.

Die erfolgreiche Kooperation der beiden Clubs wird zwar keine „Mondseewoche“ auslösen, ist aber ein sehr guter Weg künftige Veranstaltungen durch Zusammenlegung in ihrer Bedeutung aufzuwerten.