06.07.2015

Internationale Schweizermeisterschaft Lacustre

Markus Bilgeri vom Yachtclub Hard gewinnt die Hitzeschlacht am Bodensee

Die ULTRAMARIN – Internationale Lacustre Schweizermeisterschaft brachte die Beteiligten an ihre Grenze. Die extreme Hitze mit weit über 30 Grad belastete die 40 angetretenen Mannschaften kräftig. Insgesamt konnte Wettfahrtleiter Rudi Magg vom Yacht Club Langenargen sechs Wettfahrten durchbringen, fünf von ihnen in hitzebedingter Flaute, bei der letzten brachte der Ausläufer eines Gewitters mittleren Wind. Internationaler Schweizermeister wurde Markus Bilgeri vom Yachtclub Hard mit Hans Jörg Grutsch und Markus Schobel. Bilgeri hatte seine ‚tesoro mio‘ erst zwei Tage vor dem ersten Startschuss eingewassert. „Es ist unglaublich,“ jubelte der Sieger. „Seit 30 Jahren segle ich auf dem Lacustre. Zuerst als Vorschoter bei Erich Buck. Und jetzt hat es endlich auch als Steuermann geklappt.“
Auf dem zweiten Platz landeten die Titelverteidiger Jan und Piet Eckert mit Hans-Peter Kistler vom Zürcher Segel Club. Dritter wurde Lokalfavorit Erich Buck vom Yacht Club Langenargen.
„Es war eine wunderschöne Schweizermeisterschaft“, fasste Klassenpräsident Thomas von Gunten die vom 1. – 5. Juli ausgeschriebene Wettfahrtserie zusammen. Auch wenn uns alle die Hitze sehr geschlaucht hat. Das Warten auf den Wind in praller Sonne war nicht einfach.“ Das sah auch Michael Nöltge so, der die ULTRAMARIN – Internationale Lacustre Schweizermeisterschaft zusammen mit dem Patronatsverein SC Rietli organisiert hatte. „Aber dafür, dass es so heiß wurde, haben das die Segler und die Regattahelfer erstaunlich gut überstanden.“
Unter den Extrembedingungen brachte Wettfahrtleiter Rudi Magg insgesamt sechs Wettfahrten über die Bahn. „Am Donnerstag ging nur eine, aber am Freitag konnte ich fünf starten. Ich habe mir schon gedacht, dass es am Samstag wieder zu flau zum segeln würde.“ Vor allem am zweiten Wettfahrttag starteten die Lacustre-Steuerleute ausgesprochen nervös. Immer wieder wurde an der Startlinie gedrängelt, Wettfahrtleiter Rudi Magg zog mehrfach die schwarze Flagge, im vierten Lauf wurden gleich elf Frühstarter erkannt und disqualifiziert.
Nach den am Freitagabend beendeten Regatten wurde am Samstag die Steuermannbesprechung erneut auf sieben Uhr morgens angesetzt. DieMannschaft hatte aber Ruhe - es herrschte Flaute, die bis zum späten Nachmittag auch nicht einen Hauch Wind bringen sollte.
„Aber das macht nichts,“ meinte der langjährige Lacustre-Segler Günter Reisacher. „Dafür habe ich so viel gebadet wie noch nie in meinem Leben. Das hast du eigentlich nur im Wasser ausgehalten.“