20.07.2015

celox 24 hours 2015

Copyright: Sportconsult, Gert Schmidleitner

Die 24-Stunden-Regatta am Attersee war heuer bei nächtlichem Sturm eine besondere Herausforderung

Von 17. bis 18. Juli 2015 traten knapp 50 Teilnehmer auf 12 Kielbooten unterschiedlichster Klassen bei der celox 24 hours Regatta an. Diese Langstreckenregatta, bei welcher von den Teilnehmern innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Seemeilen ersegelt werden sollen, ist behördlich genehmigt und wurde entsprechend der Auflagen durchgeführt. Alle Boote waren mit einem Trackingsystem ausgerüstet, sodass man über das Internet jederzeit über Position, Geschwindigkeit und Fahrtrichtung informiert war. Selbstverständlich müssen alle Boote mit der gesetzlich vorgeschriebenen Beleuchtung ausgerüstet sein. Voraussetzung für die Teilnahme für die Schiffsführer ist nicht nur der A-Schein, sondern auch entsprechende Erfahrung.

Genau diese Erfahrung war heuer besonders gefragt. Nach dem Start um 19:00 Uhr begann in der Nacht ein – in keinem Wetterbericht vorhergesagter – Südsturm, der sich nur durch leichtes Wetterleuchten über dem Wolfgangsee ankündigt hatte. Viele der Segler verkleinerten daraufhin ihre Segelflächen, um weiterhin sicher unterwegs zu sein. Bereits vor Eintritt der Sturmwarnung liefen einige Teilnehmer das sichere Ufer an. Um etwa 23:30 Uhr gelang es in Absprache mit der Wasserrettung die Sturmwarnung in Gang zu setzen und damit die Regatta zu unterbrechen. Damit waren alle Teilnehmer gezwungen, ihr Boot in einen sicheren Hafen zu steuern. Dies war bei Böen und bis zu 50 Knoten gar nicht so einfach. Sechs Boote erreichten diese Plätze aus eigener Kraft. Bei vier Booten assistierten die vier Begleit- und Sicherungsboote des Union-Yacht-Clubs Attersee. Zwei weiteren Booten kam die Wasserrettung zu Hilfe, die aber hauptsächlich damit beschäftigt war, Freizeitsegler, die in diversen Buchten geankert hatten, zu retten.
Der Materialschaden hielt sich mit drei zerstörten Segeln und einigen Kratzern auf einem Boot, das kurz Grundberührung hatte, bei den Regattateilnehmern in Grenzen. Leider verzeichneten wir bei einem Teilnehmer eine Rissquetschwunde am Finger, die er sich beim Festmachen des Bootes zugezogen hatte.

Die Wettfahrt wurde nach Ende der Sturmwarnung am Samstag um 7:00 Uhr wieder fortgesetzt. Neben den Booten mit Materialschaden hatten auch zwei weitere Teams die Lust verloren.  Die Hälfte der Teilnehmer nahm das Rennen wieder auf und segelte bis Sonntag, 19:00 Uhr, also den Rest der 24 Stunden, um den Sieg.

Die meisten Meilen legte die Delphia 24 mit Hermann Cisar vom SCKT als Skipper zurück. Der Rekord liegt bei 101 Meilen in 24 Stunden, diesmal waren es nur 46 Meilen (etwa 85km). Schuld daran war neben der nächtlichen Sturmpause der sonst sehr schwache Wind. Nach berechneter Zeit gewann Robert Höllermann mit seiner Mannschaft vom SVWYs, auf seiner K-30. Sein Kommentar: „Schade, dass die Sturmwarnung anging. Bei uns war es gar nicht so arg, wir waren gut und sicher unterwegs.“