Nachwuchs
22.07.2019

Von der Youth Worlds in Polen direkt zur Youth European in Spanien

(C) World Sailing

Vom 13. bis 20. Juli standen im polnischen Gdynia die Juniorenweltmeisterschaften auf dem Programm. Der österreichische Segelverband war mit sieben Nachwuchsathletinnen und Athleten in vier Bootsklassen vertreten. Auch wenn mit den Plätzen 8, 13, 16 und 39 eine Medaille außer Reichweite war, konnten alle Teams ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Doch das "Monsterprogramm" der Jugendsegler ist damit noch nicht zu Ende. Einige Teams reisen direkt von Polen nach Vela/Spanien, wo von 23. bis 30. Juli die Jugend-EM in Centro Galego de Vela/Spanien statt.


Seit 1971 trägt der Segelweltverband jährlich Jugendweltmeisterschaften aus. In diesem Jahr war Gdynia in Polen Austragungsort der "besonderen" WM. Denn das gesamte Material wird vom Weltverband gestellt, weshalb alle Akteure die gleichen Voraussetzungen haben. „Unsere Jugendlichen meisterten die Herausforderung gut. Es ist natürlich eine Challenge mit Material zu segeln, welches einem nicht bekannt ist. Bei einem solch großen Event muss natürlich viel Eigenständigkeit mitgebracht werden. Sie haben die Situation immer bestmöglich gelöst,“ zeigt sich Junioren-Nationaltrainer Andreas Geritzer zufrieden mit der Einstellung und den Leistungen seiner Schützlinge.

Plätze 8 und 13 im 420er
Für das beste Ergebnis des OeSV sorgten Johanna Schmidt/Hannah Schranzhofer. Sie landeten im 420er der Mädchen auf dem achten Platz unter 24 Booten. In der neun Wettfahrten umfassenden Regatta konnten sie vor allem dank eines dritten und eines vierten Platzes mit der Spitze mithalten. „Johanna und Hannah sind direkt von der WM aus Portugal angereist. Die Vorbereitungszeit war deshalb für beide sehr kurz. Dank einzelner guter Ergebnisse sind beide mit der Gesamtserie zufrieden,“ erklärt Geritzer.

Im 420er der Burschen fuhren Leopold Karl/Lukas Kammerer auf Platz 13 und sorgten für das zweitbeste Ergebnis des OeSV. In insgesamt neun Wettfahrten waren ein zweiter und ein veirter Platz ihre besten Ergebnisse. „Mit Leo und Luki sitzen zwei unterschiedliche Charaktere in einem Boot. Die beiden Charaktere muss man so vereinen, dass sie im Wettkampf gut zusammenspielen und harmonieren. Das war die Herausforderung, gemeinsam mit dem Spartentrainer. Im Grunde hat das über weite Strecken gut funktioniert,“ erläutert der Junioren-Nationalcoach.

Nacra 15-Nachwuchs stark verbessert
Im Nacra 15 landeten Lea Rabeder/Christoph Wech auf Platz 16. Für das junge Team, welches erst seit kurzem gemeinsam auf der Nacra 15 segelt, war die WM ein erster großer gemeinsamer Härtetest, wie auch der vierfache Olympiateilnehmer Geritzer weiß: „Lea und Christoph sind eigentlich eine Top-Mannschaft. Sie haben ein tolles Programm abgespult. Für Jugendliche ist es nicht einfach in einer Mixed Disziplin zu segeln. Das war aber für einen möglichen Umstieg in den Nacra 17 eine gute Schule. Auf der Kreuz haben sie sich vom Speed her bereits stark verbessert. Den Rückstand von fast zwei Trainingsjahren haben wir im Vorwind noch nicht aufholen können. Deshalb waren Topplatzierungen nicht zu realisieren.“

Jan Kwapinski wagt Umstieg in olympische Klasse
Im Laser Radial war Österreich durch Jan Kwapinski vertreten. Er klassierte sich auf dem 39. Gesamtrang. Für Kwapinski war die WM das letzte Highlight seiner Jugendkarriere. In Zukunft wird er in der olympischen Klasse an den Start gehen. „Für Jan waren die Bedingungen schwierig. Großteils war wenig Wind, bei dem er sich auf Grund seiner Statur eher schwer tut. Bei Starkwind konnte er einmal mit Platz sieben all sein Können unter Beweis stellen,“ erzählt der in Neusiedl am See lebende Geritzer.

Nach der Youth Worlds ist vor der Youth European
Für die Jugendsegler des österreichischen Segelverbands wird es bereits in dieser Woche wieder spannend. Das „Monsterprogramm“ geht für einige Jugendsegler des österreichischen Nationalteams in die nächste Runde. Von 23. bis 30. Juli findet die Jugend-EM der 420er in Centro Galego de Vela/Spanien statt. Die Jugend EM geht gleichzeitig mit den 470er Europameisterschaften über die Bühne. Für Johanna Schmidt/Hannah Schranzhofer und Leopold Karl/Lukas Kammerer ist es gar das dritte Großevent innerhalb eines Monats ohne Zwischenstopp. Lea Rabeder ist bei der 420er-Europameisterschaft das Aushängeschild für den polysportiven Ansatz, bestritt sie doch vor wenigen Tagen noch die Youth Worlds im Nacra 17.

„Den jungen Seglern wird dieses Monsterprogramm alles abverlangen“, weiß Sportdirektor Matthias Schmid. „Es geht uns aber hier noch nicht um Top-Platzierungen. Die aufstrebenden Talente sollen viel Erfahrung sammeln. Vor allem die Strömungen im Meer sind für die jungen Segler noch etwas Neues, trainieren sie doch auf österreichischen Seen ohne Strömung“, kennt der Sportdirektor die Lernpotentiale genau.

Eine Top-Platzierung traut Schmid vor allem Yannis Saje und Lukas Haberl im 470er zu. „Bei der Junior World Championship in Portoroz sind die beiden Youngsters etwas unter den Erwartungen geblieben. Es wäre toll, wenn sich ein Top-10-Resultat nachlegen könnten“, setzt Matthias Schmid das Ziel.