Breitensport
08.08.2022

Long-Distance-Challenge 2022

(c) Jana Opelt

Das Langstreckensegeln am Attersee erfreut sich zunehmender Beliebtheit: Mit 116 teilnehmenden Booten gab es bei der Long-Distance-Challenge 2022 einen neuen Teilnehmerrekord.
Die drei Langstreckenregatten „Attersee Grand Prix“, „12 Stunden Regatta“ und „Lange Wettfahrt“ werden zu einer Gesamtwertung zusammengefasst. Alle drei sind gleich viel wert, der erste bekommt jeweils 330 Punkte.

Die beste Ausgangsposition beim Attersee Grand Prix schien der Vorjahressieger der LDC zu haben, das Jugendteam um Tobias Böckl. Mit neuen Sponsoren und viel Elan ging das „Zeit am See Sailingteam“ der Liberté an den Start. Die Windverhältnisse waren für das große Boot diesmal aber nicht ideal.

Ganz im Gegenteil zu den großen Kielbooten, die sonst vorne liegen, war es ein Korsar, der zur Überraschung aller gewann: Günther Novak segelte mit seiner 15-jährigen Tochter Flora allen davon.

Bei der „12 Stunden Regatta“ war schon etwas mehr Ausdauer gefragt: einen ganzen Tag ging es non-stop im Renntempo über verschieden große Runden. Teilweise gab es Flaute, teilweise richtig guten Wind. Das „Zeit am See Sailingteam“ verbesserte zwar den Meilenrekord, wurde nach berechneter Zeit aber nur Fünfte. Die Titelverteidigung rückte in die Ferne.
Der Sieg ging an Michael Gilhofer, der mit einer modifizierten Brenta 33, dem „Superstar“ an den Start ging. Mit einem überdimensionierten Starboot-Rigg (daher der Name) wird der Rumpf der Brenta 33 vorwärtsbewegt. Günther Novak wurde mit seiner Tochter auf der Jolle Achter und konnte so seine Zwischenführung in der LDC verteidigen.

Bei der Langen Wettfahrt musste sich für die LDC alles entscheiden: Etwas mehr als 30 Boote hatten noch die theoretische Chance auf den Gesamtsieg. Der Sieg ging an Claus Costadedoi mit einem Musto Skiff. Da er die „12 Stunden Regatta“ nicht gesegelt war, schied er für den Gesamtsieg aber aus. Michael Gilhofer (UYC Attersee) genügte mit der Brenta 33 Superstar der 30. Platz, um bei der LDC am Ende auf Platz drei einen 250g Silberbarren zu gewinnen.

Ein halbes Kilo Edelmetall sicherte sich Manfred Schönleitner (UYC Attersee) mit einer Brenta 30, der mit den Plätzen 19, 3 und 9 relativ gleichmäßig segelte. Der gute Segler vom Attersee hat schon fast alles gewonnen, was es im Yardstick-Bereich am Attersee zu gewinnen gibt. Er ist auch mehrfacher Staatsmeister am Tornado.

Allen die Show gestohlen hat Günther Novak mit seiner Tochter Flora (beide SC Forelle Steyr). Mit einem hervorragenden achten Platz unter 116 Teilnehmern bei der Langen Wettfahrt ließen die beiden nichts anbrennen: Sie gewannen die Long-Distance-Challenge 2022 mit einem großen Punktevorsprung. Mit berechtigter Freude hielten die beiden dann auch den 1 kg Silberbarren im Vollcarbon-Ständer stolz in Händen. Der Applaus für das Team bei der Siegerehrung kam bei allen Teilnehmern von Herzen.

Der Kreuzer Cup, ein Pokal für das beste Kielboot mit zwei Schlafplätzen vor dem Mast – also ein Pokal für ein echtes Familienboot – ging an Helmut Wollner, den gesamt Fünften der LDC.