Weymouth: ZWEIMAL EINS
Österreich Top-Segler zeigen in der Nebelsuppe von Weymouth mit zwei Wettfahrtsiegen auf, müssen aber auch Frühstarts und Umwege in Kauf nehmen.
Nach dem der gestrige Auftakt der Flaute zum Opfer fiel, begann auch der zweite Tag des England-Weltcups zeitverzögert. Der Startschuss fiel aufgrund des dichten Nebels mit einer zweistündigen Verspätung, die beschränkte Sicht, zwischenzeitlicher Regen und eine mäßige Brise ergaben in Folge äußerst schwierige Rahmenbedingungen. Die heimischen Boote überzeugten mit zwei Siegen und starken Wettfahrten, hatten aber auch Orientierungsprobleme.
David Bargehr und Lukas Mähr erwischten den bestmöglichen Start in den Tag, die Vorarlberger gewannen die erste Wettfahrt bei den 470er-Herren, Matthias Schmid und Florian Reichstädter ließen mit Rang drei ebenfalls aufhorchen. Die darauffolgende Runde verlief mit einem Frühstart für das Olympiateam und Rang 20 für das Ländle-Duo weniger nach Wunsch. In der dritten Wettfahrt gelang Schmid/Reichstädter mit Rang vier ein weiteres Top-Ergebnis, damit liegen die Wiener hinter den Franzosen Bouvet/Mion auf Zwischenrang zwei. Bargehr/Mähr, die den Tag mit Platz 13 abrundeten, folgen auf Position zehn.
Eine Achterbahn der Gefühle durchlebten Lara Vadlau und Jolanta Ogar. Die zweifachen Weltmeisterinnen segelten in der ersten Wettfahrt in einer fünf Boote starke Spitzengruppe am Ziel vorbei, der Umweg kostete zehn Plätze und endete auf Rang 13. Mit einem sehenswerten Wettfahrtsieg gelang dem Duo die perfekte Antwort, in Durchgang drei folgte mit einer Frühstart-Disqualifikation allerdings ein weiterer Dämpfer. Damit rangiert das OeSV-Duo im Zwischenklassement auf Rang neun, das Feld wird von den Schweizerinnen Fahrni/Siegenthaler angeführt.
Nico Delle Karth und Niko Resch starteten mir Rang zwei nach Wunsch in den Bewerb, anschließend mussten die 49er-Vize-Weltmeister mit den Plätze 21, zehn und 29 aber kleinere Brötchen backen. Damit reicht es vorläufig für Zwischenrang zwölf, Benjamin Bildstein und David Hussl folgen auf Platz 21.
Thomas Zajac und Tanja Frank rangieren in der Nacra17-Klasse nach den Plätzen sechs, zehn, 15 und sechs auf Position elf.
Die Fortsetzung erfolgt am Freitag um 11:00 Uhr Ortszeit, entschieden wird der England-Weltcup am 12. Juni.
Stimmen:
Matthias Schmid:
„Wir sind sehr aggressiv gestartet, haben zu viel gewollt, das kann passieren, ist aber natürlich sehr ärgerlich. Seglerisch betrachtet war es ein tadelloser Tag, wir haben taktisch sehr gut funktioniert und sind mit der Leistung absolut zufrieden.“
Lara Vadlau:
„Die Zieldurchfahrt war sehr schmal und von ziemlich kleinen Booten flankiert, die Sicht war schlecht, hinzu kamen harte Positionskämpfe. Schade um die sehr gut gesegelte Wettfahrt, ohne den Umweg wären wir in den Top-3, aber Raunzen hilft ohnehin nicht. Wir haben speziell in der zweiten Wettfahrt gezeigt was möglich ist und werden uns sicher nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
Thomas Zajac:
„Es war genau der Wind, bei dem wir mit dem Material keine Chance haben. Wir sind viermal sehr gut gestartet, waren top positioniert und haben uns dann aufgrund der fehlenden Bootsgeschwindigkeit sukzessive zurückgesegelt. Wir greifen wie zuletzt in Hyeres auf das Ersatzmaterial zurück und wissen, dass dieses bei Leichtwind Defizite hat. Daraus das Beste zu machen war und bleibt die Herausforderung.“
Nico Delle Karth:
„Wir sind mit den Verhältnissen nicht klar gekommen, haben heute zu viele Fehler gemacht. Aber es hat fast jeder ausgefasst, damit sind die Abstände im Rahmen, es ist noch lange nichts entschieden.“
Lukas Mähr:
„Die erste Wettfahrt war von A bis Z top, die beiden anderen haben wir leider am Start liegen gelassen. Es sind bis auf zwei Ausnahmen alle Olympiastarter vor Ort, da wird die Luft dünn, so gesehen sind wir auf keinem schlechten Weg. Unser Ziel sind die Top-10, dafür muss aber alles passen.“
Zwischenstand:
470er-Herren/3 Wettfahrten:
1. Sofian Bouvet/Jeremie Mion FRA 6
2. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT 7 (3/(BFD)/4)
3. Mathew Belcher/Will Ryan AUS 8
10. David Bargehr/Lukas Mähr AUT 14 (1/(20)/13)
470er-Damen/3 Wettfahrten:
1. Linda Fahrni/Maja Siegenthaler SUI 4
9. Lara Vadlau/Jolanta Ogar AUT 14 (13/1/(BFD)
Nacra17/4Wettfahrten:
1. Luke Ramsay/Nikola Girke CAN 6
11. Thomas Zajac/Tanja Frank AUT 22 (6/10/(15)/6)
49er/4Wettfahrten:
1. Logan Dunning Beck/Jack Simpson NZL 12
12. Nico Delle Karth/Niko Resch AUT 33 (2/21/10/(29)
21. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT 50 (12/23/(30)/15)