26.04.2017

WETTFAHRTSSIEG BEIM DEBÜT

Frank/Abicht - Copyright: David Pichler

Österreichs Top-Segler setzten beim Weltcupauftakt vor Hyeres starke Akzente, Thomas Zajac und Barbara Matz feiern einen Wettfahrtsieg.

Bei moderaten Windverhältnissen und geringer Welle wurde heute an der Cote d´Azur der zweite Weltcup der nacholympischen Saison gestartet. 541 Segler aus 52 Nationen wetteifern bis kommenden Sonntag um weitere Punkte und die Qualifikation für Santander (ESP), wo in der zweiten Juni-Woche die Gesamtweltcupsieger gekürt werden. Die auf 406 Boote beschränkte Flotte konnte das ausgeschriebene Programm planmäßig abspulen, Österreichs Asse wussten mit starken Akzenten zu überzeugen.

Einen Bilderbuchstart fabrizierten Thomas Zajac und Barbara Matz, die ihre allererste gemeinsame Wettfahrt in der Nacra17-Klasse für sich entscheiden konnten. Die darauffolgenden Durchgänge beendete das neu formierte Gespann auf den Plätzen zehn und 24. Damit liegt der Olympia-Dritte von Rio mit seiner Neo-Vorschoterin auf Zwischenrang fünf - eine beachtliche Leistung, zumal Matz mitten im Maturastress steckt. Nico Delle Karth und Laura Schöfegger, die im Jänner vor Miami ihr Katamaran-Debüt zelebrierten, starteten mit Platz 19 verhalten, zündeten aber im Anschluss mit den Rängen fünf und sieben den Turbo. Damit liegen der Innsbrucker und seine Salzburger Partnerin mit lediglich einem Punkt Rückstand auf Zajac/Matz auf Zwischenrang acht. 

Ebenfalls stark präsentierten sich Tanja Frank und Lorna Abicht, die bei den 49erFX-Damen nach drei Wettfahrten auf Zwischenrang sieben liegen. Die Olympia-Dritte von Rio, die nach der Bronzefahrt den Wechsel in die Skiffklasse vollzog, belegte zum Auftakt mit ihrer Vorschoterin die Plätze elf, fünf und neun. Die Neueinsteigerinnen Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer zahlten bei ihrem ersten Weltcupstart das erwartete Lehrgeld, das Duo folgt auf Platz 17.

Je länger der Tag, umso besser kamen Benjamin Bildstein und David Hussl ins Fahren. Die 49er-Asse starteten mit Rang 24 nicht nach Wunsch, die Fortsetzung verlief mit den Plätzen 15 und sechs deutlich besser. Damit rangieren die Gesamtweltcupsieger des Vorjahres auf Zwischenrang 13.

Unglücklich verlief das Comeback der 470er-Segler David Bargehr und Lukas Mähr. In der ersten Wettfahrt wurden die Vorarlberger nach starker Leistung sehr gute vierte, aber nachträglich wegen eines Frühstarts disqualifiziert, im zweiten Durchgang reichte es nach einem schlechten Start und taktischen Fehlern nur zu Rang 29. Deutlich besser erging es den 470er-Newcomern Niko Kampelmühler und Thomas Czajka, die mit einem zehnten Wettfahrtsrang aufhorchen ließen und als zwischenzeitlich 14. in den zweiten Tag starten. Mit den Plätzen sieben und acht, sowie Zwischenrang sieben verlief auch das Debüt von Kurt Badstöber in der Versehrten-Klasse 2.4 ansprechend. Sven Reiger musste wegen einer schweren Darmgrippe passen, ob der Burgenländer morgen in dem Einmann-Kielboot sitzt, ist fraglich.

Das Programm wird morgen mit drei (Katamaran, Skiff) bzw. zwei (470er, 2.4) weiteren Wettfahrten fortgesetzt.

Stimmen

Thomas Zajac: „Unterm Strich war es ein guter Tag, auch wenn die Ergebnisse in der zweiten und dritten Wettfahrt weit besser sein könnten. Wir waren bei der ersten Bojen-Rundung in Luv immer in den Top-6, haben aber leider noch ziemliche Schwächen am Vorwindkurs. Das ist für den Moment frustrierend, muss aber nüchtern betrachtet werden. Uns fehlt die Praxis, wir haben aufgrund von Barbaras Maturavorbereitung kaum trainiert. Wichtig ist, dass wir uns vorwärts entwickeln und es sich weiterhin gut anfühlt.“

Laura Schöfegger: „Der leichte Wind hat uns sicherlich in die Karten gespielt, speziell am Start merkt man, dass noch die Routine fehlt, auch der Speed ist ausbaufähig. Die Ergebnisse in der zweiten und dritten Wettfahrt zeigen, dass unsere Entwicklung in die richtige Richtung geht, diesen Prozess gilt es fortzusetzen. Wir blicken von Wettfahrt zu Wettfahrt und bleiben angriffslustig.“

Tanja Frank: „Punkto Besetzung ist es sicherlich die bisher anspruchsvollste Regatta für uns, wir hatten heute immer wieder kleine Probleme und Pannen, so gesehen sind die Ergebnisse und der Zwischenstand sehr erfreulich.“

Benjamin Bildstein: „Es war nicht schlecht, aber sicher nicht das was wir uns erwartet haben. Positiv ist, dass wir uns von Rennen zu Rennen steigern konnten, den Trend müssen wir fortsetzen.“

David Bargehr: „Die seglerische Leistung in der ersten Wettfahrt war absolut am Punkt, was uns trotz der Disqualifikation sehr positiv stimmt. Augenscheinlich ist die mangelnde Erfahrung im Umgang mit wenig Platz und vielen Booten, wir haben heute in einigen Situationen nicht richtig reagiert und viel liegen gelassen. Am Schluss hat auch ein wenig die Energie im Arm gefehlt, was aber nichts mit den schlechten Entscheidungen zu tun hat und keine Ausrede sein soll.“

Thomas Czajka: „Unser Fokus liegt bei den Starts, wir wollen möglichst lange freien Wind haben und unsere Entscheidungen nicht von den Gegnern abhängig machen. Das ist uns vor allem in der zweiten Wettfahrt sehr gut gelungen, auch in der ersten waren gute Ansätze dabei. Unterm Strich sind wir damit sehr zufrieden, auf der anderen Seite haben wir auch genügend Fehler gemacht, die zwar der fehlenden Erfahrung geschuldet sind, aber die wir definitiv abstellen müssen.“

Zwischenstand nach dem 1. Tag:

NACRA17/3Wettfahrten/1Streicher:

1. Moana Vaireaux/Manon Audinet FRA     3          

5. Thomas Zajac/Barbara Matz AUT     11 (1/10/(24)

8. Nico Delle Karth/Laura Schöfegger AUT     12 (19)/5/7)

 

49erFX/3Wettfahrten/1Streicher:

1. Soffiatti Grael/Mathea Kunze BRA     3

7. Tanja Frank/Lorena Abicht AUT 12 (11)/3/9)

17. Angelika Kohlendorfer/Lisa Farthofer AUT 30 (20)/11/19)

 

49er/3Wettfahrten/1Streicher:

1. Yago Lange/Klaus Lange ARG     3 

13. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT     22 (24)/15/7)

 

470er-Herren/2Wettfahrten:

1. Xammer Hernandes/Rodriguez Garcia-Paz ESP      7

14. Niko Kampelmühler/Thomas Czajka  AUT     34 (24/10)

34. David Bargehr/Lukas Mähr  AUT     65 (BFD/29)

 

2.4/Disable/2Wettfahrten:

1. Damien Seguin FRA     2

7. Kurt Badstöber AUT     15 (7/8)

12. Sven Reiger  AUT     26 (DNC/DNC)