26.11.2014

Weltcup-Finale, Abu Dhabi: AM ENDE STEHT DER ANFANG

Der olympische Segelsport richtet sich neu aus und zeigt beim Weltcupfinale in Abu Dhabi worauf man sich künftig einstellen und freuen darf.

Ausgeschrieben für alle zehn olympischen Segel-Disziplinen und zusätzlich mit einem Open Formula Kiteboarding-Event garniert, skizziert das Weltcupfinale einen Vorgeschmack auf viele Neuerungen, die den olympischen Segelsport im Weltcup künftig begleiten sollen. Die Starterfelder basieren auf einem Qualifikationssystem und sind stark limitiert, erstmals wird ein Preisgeld von 200.000 US-Dollar ausgeschüttet, die Boote werden vom Veranstalter in allen Klassen zu Verfügung gestellt, die Einbindung der Medien, allen voran der elektronischen, erfolgt stärker denn je. Abu Dhabi soll die Richtung vorgeben und scheut punkto Organisation und Infrastruktur weder Kosten noch Mühen - zumal an den Neujahrstagen das Volvo Ocean Race im selben Hafen seine Show abzieht und weltweite Aufmerksamkeit generiert.

Dank der zuletzt erzielten Erfolge ist praktisch die gesamte Nationalmannschaft für das Weltcupfinale der olympischen Klassen qualifiziert, die Wettfahrtserie beginnt am kommenden Donnerstag und wird am 30. November mit den Medal-Race Entscheidungen finalisiert. Mit Prognosen hält man sich seitens der OeSV-Asse zurück, aufgrund der Rio-Trainingslager hat man auf eine gezielte Vorbereitung in den Emiraten verzichtet und reist eher kurzfristig an. Sich nach der harten Arbeit in Rio wieder mit der Weltspitze matchen, und die Aussicht erstmals dabei verdienen zu können, ist aber kollektiver Anreiz genug. Bei einem Sieg winken 10.000 US-Dollar, für den zweiten Platz gibt es 6.500, für Rang drei 3.500 US-Dollar. Die 470er (Damen und Herren) absolvieren täglich zwei Wettfahrten, die Multihulls (Nacra17) und Skiffs (49er, 49erFX) werden im Grunddurchgang je neunmal um den Kurs geschickt, am Sonntag folgt da wie dort das Medal Race. Dieses ist in allen Klassen mit einer Sprint-Wettfahrt ausgeschrieben und wird mit doppelten Punkten gewertet. Chancen auf die Top10 und damit auf die Qualifikation für den finalen Lauf haben alle heimischen Boote, am schwierigsten dürfte die Herausforderung für Laura Schöfegger und Elsa Lovrek (49erFX) werden. Die Teilnahme der 19-jährigen Steuerfrau hing aufgrund einer Kapsel-Bandverletzung an der Fußwurzel und einem Außenbandeinriss am seidenen Faden, die Salzburgerin bekam erst vor wenigen Tagen grünes Licht.

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Wir hatten eine bärenstarke Saison und alles erreicht was wir uns vorgenommen haben, der Leistungsdruck ist hier in Abu Dhabi nicht ganz so groß wie beispielsweise bei den Worlds, die Herausforderung bleibt aber ähnlich. Wir segeln gegen die besten Teams der Welt, greifen aber trotz der zu Verfügung gestellten Boote auf eigenes Material zurück, da die technischen Unterscheide bei den 470ern zu groß sind. Die Rahmenbedingungen vor Ort sind perfekt, wir freuen uns auf den Schlagabtausch und ordentlich Gas zu geben.“

Laura Schöfegger:

„Nach der Verletzung, die ich mir vor drei Wochen beim Training in Rio zugezogen habe, war schon viel Skepsis dabei, ob ich rechtzeitig fit werde. Ich wollte die Teilnahme unbedingt schaffen, da die Qualifikation für Elsa und mich eine tolle Auszeichnung und die Belohnung für unsere starke Premierensaison im Weltcup ist. Wir wollen uns unbedingt für die Olympischen Spiele 2016  qualifizieren, da sind solche Events punkto Lernfaktor und Motivation enorm wichtig. Meine Beweglichkeit ist zwar eingeschränkt, aber ich will und werde die Zähne zusammenbeißen, wir werden sehen was möglich ist.“

OeSV-Aufgebot/Abu Dhabi:

470er Damen           Lara Vadlau/Jolanta Ogar

470er Herren           Matthias Schmid/Florian Reichstädter

                                David Bargehr/Lukas Mähr

Nacra17                  Thomas Zajac/Tanja Frank

49er                        Nico Delle Karth/Niko Resch

49erFX                   Laura Schöfegger/Elsa Lovrek