01.11.2015

WCF Abu Dhabi: SPIEL, SATZ und SIEG

Nico Delle Karth und Niko Resch sichern sich vor Abu Dhabi den Sieg im Gesamtweltcup, Lara Vadlau und Jolanta Ogar holen Silber.

Österreichs Top-Segler werden ihren Ansprüchen gerecht und sorgen neuerlich für positive Wellen. Diesmal knacken Nico Delle Karth und Niko Resch den Jackpot, die Olympiavierten von 2012 landen im abschließenden Medal Race der 49er-Klasse einen sehenswerten Sieg, sichern sich damit die Konkurrenz am Persischen Golf und Platz eins im Gesamtweltcup. Für das Duo, das heuer bereits in Miami erfolgreich war und zuletzt bei der Olympiageneralprobe vor Rio mit Rang zwei aufhorchen ließ, hat sich der Abstecher nach Abu Dhabi doppelt bezahlt gemacht. Neben Ruhm und Ehre, erhalten die Österreicher 10.000 US-Dollar Preisgeld.

Auch Lara Vadlau und Jolanta Ogar unterstreichen im abschließenden Medal Race der 470er-Damen ihre Qualitäten, die Doppel-Weltmeisterinnen beenden den mit doppelten Punkten gewerteten Finallauf auf Platz zwei und holen im Gesamtweltcup die Silbermedaille. Der Sieg geht an Hannah Mills und Saskia Clark (GBR), die dem OeSV-Duo zuletzt bei der Weltmeisterschaft den Vortritt lassen mussten. Bei den 470er-Herren verlauft die finale Attacke nicht ganz nach Wunsch, Matthias Schmid und Florian Reichstädter, heute auf Rang neun, beenden die Serie und den Gesamtweltcup auf Platz fünf, David Bargehr und Lukas Mähr werden heute siebente, was den achten Gesamtrang zur Folge hat.

Zurück in Österreich, steht für die heimischen 470er-Teams in den kommenden vier Wochen die körperliche Aufbauarbeit für die Olympiasaison auf dem Programm.
Nico Delle Karth und Niko Resch kehren hingegen am Mittwoch nach Buenos Aires zurück, wo ab 17. November um die WM-Medaillen gesegelt wird.

Stimmen:

Nico Delle Karth:
„Wir haben zu den Top-Favoriten gezählt und sind unserer Rolle nach leichten Anlaufschwierigkeiten letztendlich gerecht geworden. Speziell der gestrige Tag ist ausgezeichnet verlaufen, damit haben wir uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet und heute nichts mehr anbrennen lassen. Gesamtweltcupsieger 2014/15 klingt natürlich genial, das Preisgeld lässt diesen Triumph noch süßer schmecken. Damit haben sich die Reisestrapazen allemal gelohnt, wir kehren nun nach Argentinien zurück, wo wir uns in den kommenden zwei Wochen auf die Weltmeisterschaft vorbereiten.“

Niko Resch:
„Wir sind nicht ganz fit in die Serie eingestiegen und haben uns mit dem Frühstart in der fünften Wettfahrt einen dummen Fehler geleistet, der die Aufgabe nicht unbedingt leichter gemacht hat. In dieser Situation waren gute Nerven gefragt, unsere Routine hat uns da sicherlich in die Karten gespielt. Die Genugtuung und Freude ist entsprechend groß, Zeit sich auf den Lorbeeren auszuruhen bleibt aber keine. Wir landen morgen in der Früh in Wien und fliegen am Mittwoch weiter nach Buenos Aires. Dort erwartet uns ein ganz anderes Revier und neue Herausforderungen, es ist unser Anspruch, auch bei der Weltmeisterschaft um die Medaillen mitzusegeln.“

Lara Vadlau:
„Wir haben gemacht was möglich ist, unsere Leistung war auch heute in Ordnung, mehr war in diesem Rennen leider nicht drinnen. Rückblickend war es eine sehr gute Saison, wir nehmen viel Schwung mit und nützen jetzt die kurze Pause für die Konditionsarbeit und finale Planung für 2016.“

Florian Reichstädter:
„Es war sehr knapp und extrem spannend, wir wollten unbedingt aufs Podest, haben deshalb auf der zweiten Kreuz riskiert, sind aber leider nicht belohnt worden. Ein fünfter Platz ist nichts wofür man sich schämen muss, restlos zufrieden sind wir aber nicht.“

Lukas Mähr:
„Die Qualifikation für Abu Dhabi war kein Selbstläufer, wir haben uns die Teilnahme am Weltcupfinale hart erarbeitet, aber leider nicht das eingefahren, was wir uns erhofft haben. Seglerisch sind wir nicht unzufrieden, aber zwei Disqualifikationen sind definitiv zu viel Holz, um ganz vorne mitmischen zu können.“

Georg Fundak/OeSV-Sportdirektor:
„Wir waren bei Weltcupfinale mit vier Booten am Start, das bestätigt unsere Bemühungen, die Ausbeute kann sich sehen lassen, die Bilanz ist entsprechend positiv. Bei den 49er zeigt die Leistungskurve weiter nach oben, sie  haben ihre Aufgaben sehr gut gelöst und hinsichtlich Weltmeisterschaft Selbstvertrauen getankt. Bei den 470ern waren die seglerische Auftritte ebenfalls positiv, allerdings haben sich unsere Teams das Leben mit Disqualifikationen unnötig schwer gemacht. Die Damen sind heute wieder sehr stark gesegelt, die Herren müssen daran arbeiten ihre Chancen im Medal Race besser umzusetzen. Jetzt werden wir uns zu Hause auf die physische Arbeit konzentrieren und die Planung für 2016 finalisieren. Hinsichtlich der Trainerfrage von Vadlau/Ogar laufen die Gespräche, hier ist in den kommenden drei Wochen mit einer Entscheidung zu rechnen. Im Dezember folgt dann ein Techniktraining, wo die Manöver und die Beschleunigung im Vordergrund stehen. Die 470er-Herren bleiben mit größter Wahrscheinlichkeit in Europa, Vadlau/Ogar werden wie die 49er und unser Nacra17-Segler vor Weihnachten noch einmal nach Rio übersiedeln.“

Ergebnisse

49er/9Wettfahrten+MR/1Streicher:
1. Nico Delle Karth/Niko Resch                     AUT    22 (4,2,2,3,(OCS),5,2,1,1,1*)
2. Stefano Cherin/Andrea Tesei                        ITA     28
3. Gabriel Skoczek/Yann Rocherieux               FRA    35

470er-Damen/6 Wettfahrten+MR/1Streicher:
1. Hannah Mills/Saskia Clark                  GBR   15
2. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                 AUT    21 (1,(OCS),1,3,3,DSQ,2*)
3. Ai Kondo Yoshida/Miho Yoshioka       JPN     22

470er-Herren/6Wettfahrten+MR/1Streicher:
1. Mathew Belcher/William Ryan                    AUS    10
5. Matthias Schmid/Florian Reichstädter   AUT    37 (2,6,3,(OCS),3,5,9*)
8. David Bargehr/Lukas Mähr                       AUT    47 (6,3,7,(DSQ),5,DSQ,7*)