30.10.2015

WCF Abu Dhabi: ES SPITZT SICH ZU

Lara Vadlau und Jolanta Ogar übernehmen beim Weltcupfinale am Persischen Golf das Kommando, die Herren haben es eine Spur zu eilig.

Österreichs Doppel-Weltmeisterinnen melden sich am zweiten Segeltag vor Abu Dhabi mit einem weiteren Wettfahrtsieg und Rang drei lautstark zu Wort. Damit übernehmen Vadlau/Ogar punktegleich mit den Britinnen Mills/Clark die Führung, Yoshida/Yoshioka (JPN) folgen mit nur einem Zähler Rückstand. Morgen folgen zwei abschließende Wettfahrten, die Medaillen werden am Sonntag vergeben.

Bei den 470er-Herren verteidigen die Australier Belcher/Ryan ihre Gesamtführung, Matthias Schmid und Florian Reichstädter starten mit einem dritten Rang ansprechend in den Tag, sind in der darauffolgenden Wettfahrt aber zu früh an der Linie und werden disqualifiziert. Damit fallen die Vize-Europameister von 2014 auf Zwischenrang vier zurück, auf das Podest fehlen aber lediglich drei Zähler. Auch David Bargehr und Lukas Mähr können trotz ansprechender Leistung nur einmal anschreiben. Nach einem siebenten Rang zeigt das Ländle-Duo in der insgesamt vierten Wettfahrt mit Platz drei auf, die Freude über das gute Ergebnis ist allerdings nur von kurzer Dauer. Zurück an Land, müssen die Bregenzer einen Protest der Schweden Dahlberg/Bergström zur Kenntnis nehmen, der nach der Jury-Verhandlung zu Gunsten der Skandinavier entschieden wird. Die Disqualifikation hat für Bargehr/Mähr Zwischenrang sechs und acht Punkte Rückstand auf die Podestplätze zur Folge, auch die 470er-Herren absolvieren morgen zwei weitere Wettfahrten und am Sonntag ihr Medal Race.

Nico Delle Karth und Niko Resch müssen ebenfalls eine Disqualifikation (Frühstart) verdauen, die beiden anderen Wettfahrten des heutigen Tages beendet das 49er-Duo auf den Plätzen drei und fünf. Damit fallen die Österreicher im Zwischenklassement auf Rang vier zurück, der Abstand auf die führenden Polen Buksak/Wierzbicki hält sich mit fünf Zähler aber in Grenzen. Die Skiffs werden morgen wieder dreimal um den Kurs geschickt und segeln ebenfalls am Sonntag ihr Medal Race.

Stimmen:

Lara Vadlau:
„Es ist ein toller Dreikampf, der richtig Spaß macht und viel Spannung reinbringt. Unser Weg passt, wir sind gut drauf und freuen uns auf die Fortsetzung.“

Nico Delle Karth:
„Wir haben uns am Start in einen Zweikampf mit den Briten verwickeln lassen und kurz die Peilung außer Acht lassen, ein Fehler der nicht passieren darf und umso ärgerlicher ist. Wir haben uns heute generell nicht mit Ruhm bekleckert, speziell auf den Vorwindkursen sind wir taktisch oft daneben gelegen. Damit müssen wir morgen den Turbo zünden, wollen wir um die Medaillen mitreden, dürfen wir uns keine Dummheit mehr erlauben.“

Florian Reichstädter:
„Aufgrund der kleinen Felder und kurzen Wettfahrten musst du an der Linie extrem pushen und viel Risiko nehmen, es geht bei jedem Start sehr knapp her, leider hat es uns heute einmal erwischt. Das ist schade, zumal es uns in der Wettfahrt zuvor seglerisch sehr gut gegangen ist, aber wir sind von den Punkten her am Podest dran und haben morgen noch zwei Möglichkeiten unsere Ausgangsposition zu verbessern.“

Lukas Mähr:
„Wir haben unterwenden müssen, wollten aber keinen Stress und haben gerade deshalb genug Abstand zum gegnerischen Boot gelassen. Die Schweden haben das anders gesehen und von der Jury Recht bekommen. Sehr bitter für uns, aber auch eine wichtige Erfahrung. Speziell Anton Dahlberg hat sehr viel Routine, er ist schon lange im Geschäft und weiß genau wie er sich bei Protestverhandlungen verhalten muss. Das ist ein taktisches Spiel, das wir einfach noch nicht so beherrschen. Wir sind enttäuscht, aber wir haben auch dazu gelernt. Seglerisch haben wir auch hier gezeigt, dass wir ganz vorne mitmischen können, wir greifen morgen noch einmal voll an und werden alles daran setzen den Punkterückstand zu reduzieren..“

Zwischenstand:

470er-Damen/4 Wettfahrten/1Streicher:
1. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                AUT   5 (1/(OCS)/1/3)
2. Hannah Mills/Saskia Clark                 GBR   5
3. Ai Kondo Yoshida/Miho Yoshioka      JPN    6

49er/6Wettfahrten/1Streicher:
1. Dominik Buksak/Szymon Wierzbicki          POL   11
2. Stefano Cherin/Andrea Tesei                     ITA     11
3. Roy Hunter/Neil Hunter                             GBR   14
4. Nico Delle Karth/Niko Resch                  AUT   16 (4,2,2,3,(OCS),5)

470er-Herren/4Wettfahrten/1Streicher:
1. Mathew Belcher/William Ryan                     AUS   4
2. Stuart Mcnay/David Hughes                        USA   8
3. Anton Dahlberg/Frederik Bergström            SWE   8
4. Matthias Schmid/Florian Reichstädter    AUT    11 (2,6,3,(OCS)
6. David Bargehr/Lukas Mähr                       AUT   16 (6,3,(7),3)