25.01.2012

US-Weltcup: TAGESSIEG

Der zweite Tag des US-Weltcups war ein Spiegelbild von gestern. Miami bleibt schwach windig, das wenige was die knapp 500 Segler aus 41 Nationen in der Biscayne Bay bewegt, ist äußerst schwer zu interpretieren. Taktisches Fingerspitzengefühl, gute Nerven und die notwendige Portion Glück machen derzeit den Unterschied aus.

Nico Delle Karth und Niko Resch segeln erstmals im Verlauf der Miami Runde einen Einser ins Ziel und fügen ihrer Serie die Plätze vier und sieben hinzu. Damit bleiben die zweifachen Gesamt-Weltcupsieger den führenden Amerikanern auf den Fersen, Thomas Zajac und Thomas Czajka rangieren nach sechs Durchgängen auf Platz 12 und dürfen sich ebenfalls Hoffnungen auf das Medal Race machen. Jugend-Olympiasiegerin Lara Vadlau, die sich mit der 24-jährigen Eva Maria Schimak das 470er Cockpit teilt, bestätigte ihren gestrigen Raketenstart mit den Rängen neun, drei und acht. Damit unterstreicht das Duo ihre Leichtwindqualitäten und hält wesentlich höher eingeschätzte Teams auf Distanz. Bei den heimischen 470er Herren ist hingegen noch etwas Sand im Getriebe. David Bargehr und Lukas Mähr haben extrem starke Momente, schlagen aber aus ihren Möglichkeiten zu wenig Kapital, Matthias Schmid und Florian Reichstädter machen sich das Leben nach einem guten vierten Rang mit einer Disqualifikation unnötig schwer und müssen sich derzeit mit Platz 16 begnügen. Ebenfalls auf Platz 16 rangieren Hans Spitzauer und Neo-Vorschoter Gerd Habermüller, das Duo kann auf einen klaren Aufwärtstrend verweisen und hat spürbar Lust auf mehr.

Die Miami Olympic Classes Regatta wird morgen fortgesetzt und am 28. Jänner finalisiert. Die 49er werden 16 mal um den Kurs gejagt, für die restlichen Klassen sind elf Wettfahrten vorgesehen.
    

Stimmen:

Nico Delle Karth:

„Es ist wirklich nicht einfach, der Wind lässt keine effiziente Feldtaktik zu, du musst unglaublich flexibel sein und darfst nicht die Ruhe verlieren. In Summe war es ein wirklich guter Tag, auch der 7. Platz geht in Ordnung, da wir die Wettfahrt nach einem Frühstart neu begonnen haben und sehr viel Boden gut machen mussten. Das US-Team ist der erwartet schwere Gegner, wir haben Respekt, werden uns aber nicht verstecken und weiterhin versuchen sie nervös zu machen.“

Lara Vadlau:
„Es war ein sehr guter Tag, der aber noch besser hätte sein können. Wir hatten zweimal Probleme am Vorwindkurs und jeweils Plätze eingebüßt, in Summe sind wir aber natürlich zufrieden. Wir segeln hier mit Weltklasseteams auf Augenhöhe, das bestätigt unseren Weg und stärkt das Selbstvertrauen. Jetzt gilt es an das bisher Gezeigte anzuknüpfen, die Abstände sind sehr knapp, es ist alles offen.“
 
Hans Spitzauer:

„Wir segeln mit einem geliehenen Boot und das nach gerade einmal zwei Trainingstagen. Angesichts dieser Faktoren stimmt mich der Lauf der Dinge sehr positiv. Die Starts sind aggressiv und am Punkt, wir haben am Vorwindkurs zugelegt und eine sehr analytische, positive Stimmung im Cockpit. Geht es in der Tonart weiter, fahren hier mit Sicherheit ein Erfolgserlebnis ein.“

Matthias Schmid:
„Wir haben nach wie vor große Probleme den Druck zu finden und fällen zumeist taktisch falsche Entscheidungen. Der vierte Platz war ein Lichtblick und zeigt, dass wir nichts verlernt haben, die Disqualifikation in der darauffolgenden Wettfahrt hat uns aber wieder ordentlich zurückgeworfen. Es war eine sehr komplexe Situation, wir haben uns bei dem Crash im Recht gesehen, leider hat die Jury die Zeugenaussagen nach einer Marathonverhandlung anders interpretiert. Das macht unser Leben nicht leichter, noch ist der Zug aber nicht abgefahren.“

Lukas Mähr:
„Wir sind am Medal Race dran, das stimmt uns positiv, restlos glücklich sind wir aber nicht, da wir zu wenig aus unseren Möglichkeiten machen. Wenn du eine Wettfahrt anführst und dann auf Platz 12 zurücksegelst, kannst du nicht zufrieden sein.“
 
Zwischenstände:
49er (6 Wettfahrten, 1 Streicher)

1. Erik Storck/Trevor Moore            USA    14
2. Nico Delle Karth/Niko Resch        AUT    19 (5,4,5,1,4,(7)
3. Lauri Lehtinen/Kalle Bask            FIN    27
12. Thomas Zajac/Thomas Czajka    AUT    52 (10,6,(16),11,11,15)

470er Männer (4 Wettfahrten)
1. Mathew Belcher/Malcom Page            AUS    12
15. David Bargehr/Lukas Mähr            AUT    56 (13,19,12,12
16. Matthias Schmid/Florian Reichstädter    AUT    57 (14,15,4,DSQ)

470er Damen (4 Wettfahrten)
1. Hannah Mills/Saskia Clark        GBR    10
4. Lara Vadlau/Eva Maria Schimak    AUT    25 (5,9,3,8)

Star (4 Wettfahrten)
1. Eivind Melleby/Petter Moerland            NOR    17
16. Hans Spitzauer/Gerd Habermüller    AUT    59 (19,14,14,12)