09.05.2017

Solider Start und bittere Pille

 Schmid/ Reichstädter müssen bitter Pille verdauen
Schmid/ Reichstädter müssen bitter Pille verdauen

470er-European Championship/Monaco/7.-13. Mai:

Während David Bargehr und Lukas Mähr solide in die Titelkämpfe vor Monaco starten, müssen Matthias Schmid und Florian Reichstädter eine bitter Pille verdauen. Der für Medemblik geplante Wiedereinstieg der Olympia-Achten von Rio fällt aufgrund einer Halswirbelfraktur Reichstädters ins Wasser. 

Im Rahmen der offen ausgeschriebenen Europameisterschaft segeln die weltbesten 470er-Teams in dieser Woche vor Monaco um die Medaillen. Zunächst stehen fünf Qualifikationsläufe auf dem Programm, ab Mittwoch rangeln die Top-25 in sechs Finalwettfahrten um den Einzug ins Medal Race (13. Mai).

Beim heutigen Auftakt kommt aufgrund der instabilen Winde erst um 16.45 Uhr Bewegung in die Flotte, das verbleibende Tageslicht reicht für drei Wettfahrten.

David Bargehr und Lukas Mähr, die vergangene Woche beim Weltcup vor Hyeres mit Rang zehn ein beeindruckendes Comeback feierten, kommen mit Rang 18 verhalten aus den Startlöchern, können sich in Folge mit den Ränge elf und drei aber deutlich steigern. Nach drei Wettfahrten rangiert das Ländle-Duo auf Rang 15. Die 470er-Neueinsteiger Niko Kampelmühler und Thomas Czajka belegen zum Auftakt die Plätze 13, 18 und 14 und folgen auf Zwischenrang 34. Das Feld wird von den Australiern Belcher/Ryan angeführt, auf Rang zwei folgen mit den Schweden Fock/Dackhammer die ersten Europäer.

Die Qualifikation wird am Dienstag mit zwei Wettfahrten abgeschlossen.

Bargehr/ Mähr starten solide
Bargehr/ Mähr starten solide

HERBER RÜCKSCHLAG

Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die sich im Rahmen der Delta Lloyd-Regatta (22.-27. Mai/Medemblik) und der Kieler Woche (22.-26. Juni) für die Weltmeisterschaft (7.-15. Juli/Thessaloniki) warm segeln wollten, müssen ihr Comeback verschieben. Florian Reichstädter zog sich eine Fraktur des sechsten Halswirbels mit Deckplatteneinbruch zu. Damit muss der 36-jährige Wiener sechs Wochen eine Halskrause tragen und absolute Ruhe geben. Anschließende Untersuchungen sollen klären, wie sich der weitere Weg gestaltet und ob der Wiedereinstieg bei den Titelkämpfen in Griechenland erfolgen kann. 

Schmid/Reichstädter müssen Comeback verschieben
Schmid/Reichstädter müssen Comeback verschieben

Stimmen:

David Bargehr:

„Wir sind in der ersten Wettfahrt am Start behindert worden und sehr schlecht weggekommen. Wir haben uns zwar noch einigermaßen nach vorne segeln können, aber das Top-Resultat war natürlich weg. Die beiden anderen Wettfahrten waren dann am Punkt, die seglerische Leistung war heute absolut in Ordnung.“

Thomas Czajka:

„Wir haben es heute nicht ganz geschafft auf die Druckunterschiede mit den richtigen Trimmeinstellungen zu reagieren und hatten Speed-Probleme, zudem haben die Start nicht nach Wunsch funktioniert. Wenn wir das abstellen, haben wir sicher noch Chancen auf die erste Hälfte und die Qualifikation für die Finalläufe." 

Florian Reichstädter:

„Ich habe mich vergangene Woche beim Verladen der Boote verrissen, nach dem die Schmerzen nicht nachgelassen haben, war ich bei OeSV-Arzt Dr. Harald Widhalm - das Ergebnis kam überraschend und ist natürlich bitter. Es handelt sich um Altlasten, ich hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der Wirbelsäule und dem Rücken, nach 20 Jahren im Leistungssport bekommt man eben die Rechnung präsentiert. Das soll nicht resignierend klingen. Ich habe mir den Sport selber ausgesucht, bin dankbar für jeden einzelnen Tag und werde alles dafür tun, um bald wieder auf´s Wasser zurückkehren zu können.“

 

470er-Europeans 2017/Zwischenstand nach 3Wettfahrten/1Streicher:

1. Mathew Belcher/Will Ryan                    AUS     2

15. David Bargehr/Lukas Mähr                 AUT     11 (18)/8/3)

34. Niko Kampelmühler/Thomas Czajka    AUT     27 (13/(18)/14)