12.06.2012

Shark24-Europameisterschaft in Ebensee

Wie jedes Jahr holte man auch heuer eine internationale Großveranstaltung als Zugpferd in die Traunseewoche, wie jedes Jahr schickte man diese in die windsichersten Ecke des Reviers, nach Ebensee. Und wählte mit der Shark 24 eine Klasse, in der österreichische Teams zu den Favoriten zählen. Nicht nur Routinier Ernst Felsecker und seine Crew Klaus Karatochwill/Franz Gratzel spitzten auf eine Medaille, auch Michael Schahpar, Florian Leitner und Nancy Harvey machten sich Hoffnungen auf einen Platz am Stockerl; dass beide Steuermänner aus dem gastgebenden Club kommen, gab dem Ganzen zusätzliche Würze. Zunächst lief alles wie geschmiert: Felsecker gewann die erste Wettfahrt souverän und lag in der zweiten Wettfahrt an aussichtsreicher zweiter Stelle. Doch anstatt, so wie es der Wettfahrtleiter beim Start angezeigt hatte, bereits nach zwei Runden ins Ziel zu segeln, nahmen sowohl der Führende als auch Felsecker eine dritte Runde in Angriff. Ein Fehler, den weitere sieben Konkurrenten, darunter auch Schahpar, ungeprüft übernahmen; erst der an zehnter Stelle liegende Illmitzer Peter Krejci besann sich eines Besseren und gewann damit das Rennen, während die Spitzengruppe ein DNF kassierte. Bitter, aber nicht fatal, schließlich hatten auf diese Weise alle Stars ihren Streicher ausgefasst. Doch Felsecker blieb das Pech an den Fersen kleben: In der dritten Wettfahrt kassierte er einen Frühstart - der scheinbar überlegene Sieg verwandelte sich in ein OCS. Da ihn lediglich ein Mitglied der internationalen Jury, nicht aber der Wettfahrtleiter zu früh über der Linie gesehen hatte, versuchte sich Felsecker mit einem Antrag auf Wiedergutmachung zu wehren, dieser kam aber nicht zur Verhandlung, da er zu spät eingereicht wurde. Das war's für das Urgestein vom Traunsee, daran konnten auch drei weitere Tagessiege nichts ändern, und so blieb trotz überzeugender Leistung nur der undankbare vierte Platz im Endklassement. Blech statt Gold, jammerschade. Felsecker selbst nahm es gelassen: „Wir sind sehr gut gesegelt und waren sauschnell, ohne den Frühstart hätten wir überlegen gewonnen. Fehler passieren, aber ich freu mich darüber, dass ich mit meinen 74 Jahren immer noch so gut mithalten kann.“ So ist es, Flossi.
Weit besser lief es für Schahpar & Co., die sich nach einer gleichmäßigen Serie punktegleich mit dem Drittplatzierten die Silbermedaille sicherten und den Titel des Vize-Europameisters bejubeln durften. Der Sieg ging an den Deutschen Horst Rudorffer, der damit seiner langen Erfolgsliste bei EM und WM einen weiteren Eintrag hinzufügte.