01.04.2014

SCHWIERIGES PFLASTER

Der ISAF Sailing Weltcup auf Mallorca behält seine tückischen Rahmenbedingungen, fünf heimische Boote segeln in die Finalrunde.

Wo kein Wind, da keine Wettfahrten - damit hieß es am zweiten Segeltag vor Palma zunächst bitte warten. Die angekündigte Brise aus Südostwind kam erst gegen 15.00 Uhr in die Gänge, wehte lau bis mässig und war in Stärke und Richtung neuerlich sehr sprunghaft. Damit waren von den knapp 1200 Aktiven abermals gute Nerven, ein kalkuliertes Risiko und der taktisch sechste Sinn gefragt. Fünf OeSV-Boote überstehen die Qualifikation und bleiben damit im Rennen um die Medal Race Tickets.

Benjamin Bildstein und David Hussl bleiben ihre freche Linie treu, erzielen mit den Rängen sechs, elf und 21 eine abermals zufriedenstellende Ausbeute und qualifizieren sich als Siebente souverän für die 49er-Finalrunde. Diese ist bei den Skiffs lediglich den Top25 und damit auch Nico Delle Karth und Niko Resch vergönnt. Die Olympia-Vierten von 2012 fügten ihrer Serie die Ränge elf, 20 und 15 hinzu und liegen vorläufig an 19. Stelle. Es führen die Lokalmatadore Botin/Turrado, die Vize-Weltmeister Hansen/Porebski (AUS) und die WM-Dritten des Vorjahres Dyen/Christidis (FRA) haben den Cut verpasst.

Wie bei den 49ern qualifizierten sich auch in der 470er-Klasse beide Herren-Teams für die Finalserie. David Bargehr und Lukas Mähr kommen heute auf die Ränge 21 und 15 und schaffen den Cut als 16. souverän. Auch Matthias Schmid und Florian Reichstädter kommen eine Runde weiter, müssen sich aber vorerst mit Rang 34 begnügen.

Thomas Zajac und Tanja Frank belegen in ihren heutigen Wettfahrten die Ränge elf und fünf, damit beendet das Nacra17-Duo die Qualifikation auf Rang 15 und setzt ebenfalls in der Goldflotte Segel. Die Finalläufe beginnen morgen, bis einschließlich Freitag stehen täglich bis zu vier weitere Wettfahrten auf dem Programm.

Laura Schöfegger und Elsa Lovrek, die gestern so stark in ihren erst zweiten Weltcup gestartet waren, mussten heute etwas kleinere Brötchen backen. Das Duo kam auf die Ränge 22 und 14 und verpasst die Qualifikation für die Finalserie um acht Ränge. Damit segeln die heimischen 49erFX-Damen ab morgen in der Silberflotte um die Ränge 26 bis 50.

Sven Reiger (39) verteidigt seinen starken vierten Zwischenrang in der paralympischen 2.4mR-Klasse. Der Burgenländer segelt heute auf die Plätze vier und drei und darf weiter mit seinem ersten Podestplatz bei einem ISAF Sailing World Cup spekulieren. In der 2.4mR-Klasse wird kein Medal Race ausgetragen.

Stimmen:

David Hussl:

„Für uns ist die Qualifikation fantastisch verlaufen, der moderate Wind ist uns sicher entgegen gekommen, aber wir haben unsere Möglichkeiten bisher sehr gut ausnützen können und sind absolut zufrieden. Die Top25 sind aufgrund der Besetzung für uns noch keine Selbstverständlichkeit, es geschafft zu haben ist eine tolle Sache, sich unter den Besten der Besten behaupten zu können eine andere. Die Herausforderung bleibt sehr hoch, wir blicken von Wettfahrt zu Wettfahrt und versuchen auf der Welle zu bleiben.“

Lukas Mähr:

„Heute haben wir uns heute schwerer getan und sind nicht mehr so konsequent zu Werke gegangen, aber in Summe sind wir natürlich zufrieden. Wir sind mittlerweile Stamm-Gäste in der Goldflotte und haben uns in der erweiterten Weltspitze etabliert. Das ist sehr positiv und motiviert für alles Weitere.“

Nico Delle Karth:

„Wir sind mit dem Tag nicht zufrieden, in den ersten beiden Wettfahrten haben wir am Start ausgeschüttet, in der dritten waren wir dabei, sind dann aber auf der Zielkreuz von einem Dreher kalt erwischt worden. Wir tun uns in dem doch sehr großen Feld schwer unsere Linie durchzuziehen, aber es schaut schlimmer aus als es ist. Wichtig ist, dass wir eine Runde weiter sind, in der Finalserie ist die Qualität zwar noch höher, aber das Feld kleiner und somit mehr Platz.“

Tanja Frank:

 „Wir sind heute besser im Rhythmus gewesen, haben aber wieder einiges liegen gelassen. Trotzdem war es ein klarer Aufwärtstrend und vor allem in zweiten Race der erhoffte Ausreißer nach oben. Ich war nach dem gestrigen Zwischenfall am Wasser nicht wirklich gehandicapt, aber seit dem der Wettkampfstress  nachgelassen hat, habe ich doch ziemliche Kopfschmerzen. “

Zwischenstand ISAF Sailing World Cup nach der Qualifikation:

49er/79 Teams/3 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Diego Botin/Pablo Turrado                       ESP          20

7. Benjamin Bildstein/David Hussl           AUT         36 (9,7,3,6,11,(21)

19. Nico Delle Karth/Niko Resch               AUT         50 (8,4,12,11,(20),15)

Nacra17/73 Teams/5 Wettfahrten/1Streicher:

1. Franck Cammas/Sophie de Turckheim               FRA          9

15. Thomas Zajac/Tanja Frank                             AUT         32 (9,7,(12),11,5)

470er/78 Teams/3 Wettfahrten,/1 Streicher:

1. Jonas Lindgren/Niklas Lindgren                              FIN           15

16. David Bargehr/Lukas Mähr                               AUT         37 (8,1,13,(21),15)

34. Matthias Schmid/Florian Reichstädter            AUT         61 (17,(24),14,8,22)

49er FX/50 Teams/5 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Martine Soffiatti Grael/Kahena Kunze               BRA         7

33. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek                    AUT         56 (13,8,21,(22),14)

2.4mR/16 Starter/4 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Helena Lucas                     GBR         3

4. Sven Reiger                      AUT         10 (5),3,4,3)