RUHELOS

Österreichs Olympia-Asse lassen sich beim ISAF World Cup vor Hyeres mit drei Top-10 Plätzen nicht lumpen. Der Punktejagd an der Cote d´Azur folgt ein weiterer Trainingsblock in Rio de Janeiro.

Wie zuletzt verzichteten die heimischen Olympiateams auch vor Hyeres auf ihr Topmaterial. Dieses wird in Rio gehortet und weiter feinabgestimmt, damit war an der französischen Rivera neuerlich improvisieren angesagt. In Abwesenheit von Matthias Schmid und Florian Reichstädter, der seinen beleidigten Rücken auskurierte, zeigten die übrigen für Rio gesetzten OeSV-Teams ansprechende Leistungen, mit den Podestplätzen hatte die Fundak-Schützlinge diesmal aber nichts zu tun.

Lara Vadlau und Jolanta Ogar wählten im Medal Race der 470er-Damen vom Start weg eine riskante Linie, segelten als einziges Team auf die linke Seite des Kurses. Die Attacke blieb unbelohnt, die Europameisterinnen beendeten die finale Wettfahrt auf Rang zehn und den Weltcup auf Platz sechs. Den Sieg sicherten sich die Olympia-Zweiten von London, Hannah Mills und Saskia Clark (GBR). Nach dem Medal Race der 470er sorgten aufkommende Gewitterwolken für einen vorübergehenden Stillstand und eine dreistündige Pause.

Die Entscheidungen der übrigen Klassen fanden bei deutlich weniger und äußerst instabilen Winden statt, zwischenzeitlich heftige Regengüsse und einstellige Temperaturen hielten den Spaßfaktor in Grenzen. Die 49er-Asse Nico Delle Karth und Niko Resch beendeten ein turbulentes und abwechslungsreiches Medal Race der 49er auf Rang sechs, damit schließen die Vize-Welt- und Europameister die Serie auf Platz sieben ab. Das Nacra17-Duo Thomas Zajac und Tanja Frank begrub ihre Chancen mit einem Frühstart und beenden das Medal Race und den Weltcup auf Rang 10.

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Aufgrund der vorherrschenden Starkwindverhältnisse war klar, dass wir auch heute nicht mit der Geschwindigkeit punkten können. Wir wissen, dass unser Mast bei diesen Bedingungen nicht funktioniert, damit sind wir taktisch bewusst ein hohes Risiko eingegangen. Der Schuss ist leider nach hinten losgegangen, wir sind nicht happy, wissen aber, woran es heute und im Verlauf der Serie gelegen hat. Unser Focus galt zuletzt der Europameisterschaft und der Vorbereitung auf die Spiele, hier stand die Regattapraxis im Vordergrund, jetzt folgt die nächste Feinabstimmung in Rio.“

Nico Delle Karth:

„Die Wolken haben den Wind massiv beeinflusst, es war kaum vorherzusehen welches System sich durchsetzt, Richtung und Stärke waren absolut instabil. Damit war es eine ziemliche Achterbahnfahrt. Unterm Strich haben wir hier sicher nicht unsere beste Leistung abgerufen, jetzt gilt der Focus Rio und dem Training in den kommenden drei Wochen.“

Tanja Frank:

„Taktisch und technisch haben wir in dieser Woche viel richtig gemacht, unser Manko war die Geschwindigkeit. Der Mast harmoniert speziell bei Mittelwind nicht optimal mit den Segeln, da wir unser Top-Material aber wie die anderen in Rio haben, galt es das Beste daraus zu machen. Mit dem Medal Race haben wir das Minimalziel erreicht, wir haben uns heute zwar nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, aber unterm Strich waren durchaus gute Ansätze dabei.“