18.08.2015

Rio Test Event: HITZIGER RUHETAG

Österreichs Segler bleiben am dritten Regattatag aufgrund von Windmangel arbeitslos und sorgen dennoch für Gesprächsstoff.

Für die 49er und Nacra17 war es ein geplanter Ruhetag, für die 470er-Damen und -Herren ein unfreiwilliger. Kein bzw. zu wenig Wind ließ auf den äußeren Bahnen keine weitere Wettfahrten zu, damit entfällt für die 470er der für morgen geplante Ruhetag, an dem das Versäumte nachgeholt werden soll.

Trotz der letztendlich vergeblichen Warterei auf Wind kam an Land keine Langeweile auf, im Gegenteil.
Eine am Montag Abend ausgesprochene Disqualifikation von Lara Vadlau und Jolanta Ogar erhitzte die Gemüter. Die Österreicherinnen sahen sich aufgrund eines angeblichen Regelverstoßes in der dritten Wettfahrt mit einem Protest konfrontiert - das OeSV-Duo hatte die Konkurrenz aus Frankreich bei der Annäherung zur Luvtonne unterwendet, sich dabei aus Sicht von Lecointre/Defrance aber nicht frei gehalten. Die Wahrnehmung der Österreicherinnen war eine gänzlich andere, damit stand Aussage gegen Aussage. Die Jury entschied nach einer ersten Anhörung zu Gunsten der Französinnen.

Aufgrund von digitalem Beweismaterial, das im Laufe der heutigen Morgenstunden ausgehoben und der Jury vorgelegt wurde, kam es am späten Nachmittag zur Neuaufnahme der Protestverhandlung. Nach der zweiten Anhörung wurde der Protest der Französinnen zurückgewiesen und die Disqualifikation der Österreicherinnen aufgehoben. Damit bleiben Lara Vadlau und Jolanta Ogar auf Platz fünf.

Am Mittwoch sind alle vier OeSV-Boote im Einsatz, das erste Startsignal erfolgt um 13.00 Uhr Ortszeit.

Stimmen:

Lara Vadlau:
„Obwohl wir heute nicht gesegelt sind, war die nervliche Belastung extrem hoch. Wir waren total überrascht, dass es überhaupt zu diesem Protest gekommen ist, die gestrige Entscheidung der Jury war für uns nicht nachvollziehbar, da die Aussagen der Französinnen aus unserer Sicht nicht der Wahrheit entsprochen haben. Wir haben deswegen den Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gestellt, dieser wurde aufgrund neuer Beweise positiv behandelt. Wir konnten in einer weiteren Verhandlung  dank der Zeugenaussage und des digitalen Beweismaterials Klarheit in die Sache reinbringen. Damit wurde der Protest abgelehnt und die Disqualifikation aufgehoben. Unterm Strich bleibt ein leicht bitterer Beigeschmack, da die Aktion der Französinnen aus unserer Sicht unsportlich war. Unser Dank gilt unseren Trainern und Teamkollegen, die uns in diesem komplexen Verfahren tatkräftig unterstützt haben, wir werden und wollen die richtige Antwort am Wasser geben.“

Zwischenstand:

470er-Damen/4Wettfahrten/1Streicher:
1. Shasha Chen/Haiyan Gao     CHN    6
5. Lara Vadlau/Jolanta Ogar   AUT     16 (3/6/7/(16)
 
470er-Herren/4Wettfahrten/1Steicher:
1. Stuart Mcnay/David Hughes                       USA     9
8. Matthias Schmid/Florian Reichstädter    AUT     20 (9/(12)/9/2)
 
49er/6Wettfahrten/1Streicher:
1. Diego Botin/Iago Lopez Marra        ESP      5
2. Nico Delle Karth/Niko Resch       AUT     7 (5/2/7/2/4)
3. Peter Burling/Blair Tuke                 NZL     8
 
Nacra17/6Wettfahrten/1Streicher:
1. Paul Kohlhoff/Carolina Werner     GER     9
8. Thomas Zajac/Tanja Frank         AUT     41 (8/7/(11)/9/10/7)