13.08.2011

Olymp. Test Regatta, 9. Tag

Mit dem Medal Race der 49er Klasse wurde heute vor Weymouth die Olympic Test Regatta finalisiert. Der zweiwöchige Bewerb, an dem 65 Nationen teilnahmen und der punkto Besetzung, Format und Zeitplan einen olympischen Vorgeschmack auf 2012 bot, verlief aus heimischer Sicht nicht unbedingt glücklich, aber dennoch zufrieden stellend.

Nach Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die sich souverän für die finale 470er Wettfahrt der Top 10 qualifizierten und positiv zu überraschen wussten, nahmen Nico Delle Karth und Niko Resch heute das 49er Medal Race in Angriff. Die Weltcup Gesamtsieger und EM-Dritten von Helsinki, die während der gesamten Serie nicht wirklich auf Touren kamen, mischten im abschließenden Finallauf anfangs kräftig mit, mussten sich aber nach einer schwachen zweiten Runde mit Platz neun begnügen. Damit schließt das Duo die Generalprobe an der südenglischen Küste auf als neuntbestes Team ab, der Gesamtsieg geht an die australischen Doppelweltmeister Outterigde/Jensen.

Nach einer langen Saison, die mit dem Weltcup Auftakt in Australien Anfang Dezember begann und dank des Gesamt-Weltcupsieges (49er), zweier EM-Medaillen und etlichen Topplätzen durchwegs positiv verlief, gönnen sich die Nationalkadersegler nun eine kurze Auszeit. Matthias Schmid und Florian Reichstädter kehren am 5. September nach Weymouth zurück, Andreas Geritzer verlagert seinen Trainingsschwerpunkt nach Neusiedl am See. Delle Karth und Resch starten am Gardasee ebenso ihre WM-Vorbereitung wie Vadlau und Schimak.


Stimmen:

Niko Resch:
„Das Medal Race war ein Spiegelbild der gesamten Woche. Wir sind gut gestartet, waren über weite Strecken vorne dabei, haben aber dann aber im Infight mit den Australiern und Briten den Kürzeren gezogen und mussten weg wenden. Anschließend haben wir riskiert, leider ist der Schuss nach hinten losgegangen. Die Leistung ist zwar nicht berauschend gewesen, aber wir wissen woran es liegt und werden nach der Pause an den Defiziten arbeiten. Wenn die Akkus wieder voll sind, sieht die Welt wieder ganz anders aus.“

Georg Fundak:
„Die Test-Regatta hat gezeigt das wir im Spiel drinnen sind. Wir haben nach der vorzeitigen Abreise von Hans Spitzauer und Adi Lüzlbauer und dem Handicap von Andreas Geritzer (Rücken) zwei Boote vorgeben müssen und sind dennoch mit zwei Booten in das Medal Race gesegelt. Andreas wäre ein Kandidat für einen Spitzenplatz gewesen, dass hat er trotz seiner gesundheitlichen Probleme ganz klar bewiesen. Die 49er haben ihre Leistung nicht ganz abrufen können und sind dennoch ins Finale gesegelt, das zeugt von Qualität. Natürlich ist man von ihnen anderes gewohnt, aber speziell die beiden waren nach der langen Saison bereits müde im Kopf. Matthias und Florian haben sich heuer in der Weltspitze etabliert und sich mit der Teilnahme am Medal Race selber belohnt. Ihre Entwicklung stimmt mich ebenso positiv wie jene von Lara Vadlau und Eva Maria Schimak, die ihren Anspruch auf eine Olympiateilnahme bestätigt haben. Bei Florian Raudaschl grenzt es an ein Wunder, dass er sich trotz eines Fulltimejobs auf olympischen Level messen kann. Alle unsere Kadersegler haben sich weiterentwickelt, aber auch die Konkurrenz hat beschleunigt. Wir müssen und werden noch etwas zulegen und werden alles geben um unsere Leute in Höchstform zur Olympischen Regatta zu bringen. Deshalb müssen wir bei den ISAF Worlds (1.-17. Dezember) nicht zwingend in Medaillenform sein, für uns steht die Olympia-Qualifikation im Vordergrund. Dann sehen wir weiter.“

Endergebnisse:

49er, 15 Wettfahrten+MR, 24 Teams
1. Nathan Outteridge/Ian Jensen AUS 63
9. Nico Delle Karth/Niko Resch AUT 160 (17),3,4,13,14,7,9,11,16,7,12,7,13,13,13,9)
470er Herren, 10 Wettfahrten+MR, 32 Teams
1. Pierre Leboucher/Vincent Garos FRA 34
10. Matthias Schmid/ Florian Reichstädter AUT 109 (6,(17),2,16,7,9,10,15,10,16,9)
Laser, 10 Wettfahrten+MR, 55 Starter
1. Tom Slingsby AUS 53
18. Andreas Geritzer AUT 142 (25,3,24,29,25,19,1,(36),3,13)
470er Damen, 10 Wettfahrten+MR, 26 Teams
1. Ai Kondo/Wakako Tabata JPN 37
20. Lara Vadlau/Eva Maria Schimak AUT 151 (5,16,12,22,(25),23,8, OCS,14)
Finn, 10 Wettfahrten+MR, 27 Starter
1. Ben Ainslie GBR 17
22. Florian Raudaschl AUT 178 (11,23,16,21,19,(26),19,22,24,24)