09.08.2013

NO RISK, MORE FUN – VADLAU/OGAR AUF MEDAILLENKURS

24., 11., 10., 4., 2. – Lara Vadlau/Jolanta Ogar rollen bei der 470er-WM vor La Rochelle das Feld von hinten auf. Das Duo geht morgen von Gesamtrang zwei aus in das Medal Race. Ein Umstand, mit dem nach dem am 22. Juli erlittenen Mensikusriss von Lara Vadlau nicht zu rechnen war. Bei den Herren beenden Bargehr/Mähr die WM auf Rang 14, Schmid/Reichstädter werden 17.

Es liegt nicht im Naturell von Lara Vadlau, konservativ zu segeln. Die 19-jährige Kärntnerin und ihre polnische Vorschoterin Jolanta Ogar sind risikofreudig. Nicht so bei der WM vor La Rochelle. Die Vize-Europameisterinnen hielten sich bisher zwar nicht nobel zurück, riskierten aber auch nicht auf Teufel komm‘ raus. Und wurden für die clevere Strategie belohnt. Heute erreichte das Duo zum Abschluss der Finalserie bei stark drehendem Wind von 8 bis 15 Knoten die Ränge fünf und sechs. Das ergibt vor dem morgigen Medal Race sensationell Platz zwei in der Gesamtwertung.

Das Team kommt mit den schwierigen Strömungs- und den zuletzt kniffligen Windverhältnissen auf dem Atlantik vor La Rochelle ausgezeichnet zurecht. Der 21. Platz am ersten Finaltag war ein Ausrutscher, sonst waren Vadlau/Ogar in den sieben Final-Wettfahrten nie schlechter als Sechste.

Somit gehen die beiden als Goldjägerinnen in das morgige Medal Race, in dem doppelte, nicht streichbare Punkte vergeben werden. Der Rückstand auf die führenden Olympiasiegerinnen Aleh/Powrie (NZL) beträgt elf Punkte, im Idealfall ist sogar der WM-Titel möglich. Allerdings ist der Polster nach hinten sehr dünn: Frankreich liegt drei Punkte zurück, China sechs.

Ein Nachsatz zum Donnerstag: Am späten Abend waren von der Wettfahrtleitung noch einige Ergebnisse korrigiert worden, Rangverschiebungen der Top Teams hatte das aber keine zufolge.

Während Vadlau/Ogar um Edelmetall kämpfen, endete der Medaillentraum von Matthias Schmid/Florian Reichstädter heute nach der ersten Tageswettfahrt und Platz 28. Nach der zweiten, in der es nur zu Rang 30 reichte, war auch das angepeilte Medal Race außer Reichweite. Die Wiener landeten letztlich auf Platz 17.

Damit blieb es David Bargehr/Lukas Mähr vorbehalten, die WM als bestes österreichisches Herren-Team zu beenden. Die jungen Vorarlberger wollten unbedingt noch eine Top-Ten-Platzierung erreichen, was mit Position vier in der zweiten Wettfahrt in beeindruckender Weise gelang. Das hoffnungsvolle Duo erreichte sein Ziel, einen Platz in den Top 20, locker: Am Ende wurden Bargehr/Mähr 14.

Der Start des Medal Race der Damen ist morgen um 14.00 Uhr geplant.

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Wir sind von Tag zu Tag besser in Fahrt gekommen. Das verletzte Knie behindert mich nicht, wir haben Spaß. Die heutige erste Wettfahrt war okay, die zweite sehr schwierig. Eine Front ist durchgezogen, es war eine 50:50-Chance, welche Seite die richtige ist – und wir waren natürlich auf der falschen. Aber ab diesem Moment war jede Entscheidung, die wir getroffen haben, richtig. So sind wir vom 18. Noch auf den sechsten Platz nach vorne gekommen. Das macht Mut für morgen.“

Lukas Mähr:

 „Wir sind superhappy. Das Ziel Top 20 haben wir erreicht, das Ziel Top Ten in einer Wettfahrt der Goldflotte haben wir erreicht – was will man mehr? Nach dem sechsten Rang bei der EM waren wir jetzt auch bei der WM gut dabei, das ist bisher unsere erfolgreichste Saison.“

Florian Reichstädter:

„Wir sind schlicht angefressen, weil wir das Medal Race verpasst haben. Nüchtern betrachtet waren wir zu wenig konstant. Wenn die Bandbreite von einem Tagessieg bis zu Platz 35 reicht, sagt das einiges.“

470er-WM LA ROCHELLE, NACH DEM 5. TAG (5 QUALI-/7 FINAL-WETTFAHRTEN/2 STREICHER):

Damen:

1. Jo Aleh/Polly Powrie                                NZL        29 (4,5,(18),0,2,2,13,3)

2. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                         AUT       40 (11,4,(21),5,3,6,5,6)

3. Camille Lecointre/Mathilde Geron              FRA        43 (0,8,8,14,5,0,8,(20))

4. Xiaoli Wang/Xufeng Huang                        CHN       46 (8,6,4,6,(15),12,2,8)

5. Sophie Weguelin/Eilidh McIntyre               GBR       53 (5,(18),14,16,0,7,4,7)

 

 

Herren:

1. Mat Belcher/Will Ryan                                       AUS       32 (0,8,2,10,(22),2,10,0)

2. Panaglotis Mantis/Pavlos Kagialis                      GRE       39 (8,(28),10,5,6,3,2,5)

3. Lukas Calabrese/Juan de la Fuente                    ARG       45 (14,7,9,0,4,(11),8,3)

4. Pierre Leboucher/Nicolas Le Berre                      FRA        49 (2,6,(40),6,2,0,13,20)

14. David Bargehr/Lukas Mähr                                AUT       93 (11,11,15,15,21,16,(37),4)

17. Matthias Schmid/Florian Reichstädter               AUT       108 (13,16,(35),2,0,19,28,30)