23.01.2016

LEINEN LOS

Am kommenden Montag startet mit der Weltcup-Regatta vor Miami die Olympiasaison der Segler.

Österreichs Top-Segler sind zurück im Geschäft. Die Schützlinge von OeSV-Sportdirektor Georg Fundak kommen gegenwärtig in der Biscayne Bay von Miami auf Betriebstemperatur, Schwerpunkt der Vorbereitung ist das Optimieren neuer Boote, Masten und Segel. Für letzteres war mit Tei Takakuwa ein auf 470er-Segel spezialisierter Designer vor Ort. Der Japaner hat den „Motor“ der heimischen Jollensegler mit Spezialkameras eingefangen und in einem Computerprogramm in seine Einzelheiten zerlegt. Damit wollen die Doppelweltmeisterinnen Lara Vadlau und Jolanta Ogar sowie die 470er-Herren Matthias Schmid/Florian Reichstädter und David Bargehr/Lukas Mähr die Bootsgeschwindigkeit weiter optimieren.

Nach dem zehntägigen Trainingsblock folgt nun mit dem Miami-Weltcup der erste Regattatest 2016, die Serie wird am Montag gestartet und am 30. Jänner mit den Medal Race Entscheidungen abgeschlossen. 780 Segler und Seglerinnen aus 64 Nationen haben gemeldet, für die Boote aus Nord- und Südamerika ist der Weltcup eine Qualifikationsregatta für die Rio-Spiele im kommenden August.

Neben Schmid/Reichstädter testen auch Nico Delle Karth und Niko Resch in Hinblick der Olympischen Spiele einen neuen Untersatz. Die 49er-Asse, die in der Biscayne Bay im Vorjahr ihren vierten Weltcupsieg gefeiert haben, zählen auch diesmal zum Favoritenkreis. Die größte Konkurrenz blüht von den Olympiasiegern 2012, Outteridge/Jensen (AUS) und den Goldmedaillen-Gewinnern der China Spiele 2008, Warrer/Thomsen (DEN). Neben Delle Karth/Resch hoffen auch die Junioren-Weltmeister Benjamin Bildstein und David Hussl auf einen positiven Saisonauftakt, für die 49er ist Miami die letzte Formüberprüfung vor der Weltmeisterschaft, die vom 9. bis 14. Februar an der Golfküste vor Clearwater gesegelt wird.

In der Nacra17-Klasse, die ihre Titelkämpfe zeitgleich mit den 49ern ebenfalls in Clearwater aussegelt, ist die Weltspitze, angeführt von den dreifachen Weltmeistern Besson/Riou (FRA), vollzählig vertreten. Thomas Zajac und Tanja Frank testen ein Großsegel und Schwerter, auch für die EM-Vierten von 2015 ist das Medal Race das Minimalziel. Etwas höher hängen die Trauben für die heimische 49erFX-Damen, die nach den Titelkämpfen vor Clearwater im Rahmen des Eurosaf Champions Sailing Cup Ende März (Palma) um das letzte Europa-Ticket für die Rio-Spiele wetteifern.

Stimmen:

Thomas Zajac:

„Unser aktueller Schwerpunkt liegt in der Segelentwicklung, wir wollen die Selektion vorantreiben, denn bei den Spielen darf nur ein Satz zum Einsatz kommen. Das gilt auch für die Schwerter die ebenfalls auf dem Prüfstand stehen. Ziel ist, das Ausschlussverfahren voranzutreiben und sich trotz Materialtests für das Medal Race zu qualifizieren.“

Matthias Schmid:

„Das neue Boot fühlt sich sehr gut an, auch hinsichtlich Segel haben wir uns für ein Modell entschieden, jetzt gilt es dieses im Detail auf die Rio-Verhältnisse abzustimmen. Die Zusammenarbeit mit Kei war sehr lohnend, unser Materialpaket nimmt immer konkretere Formen an. Bei der Weltcupregatta gilt es die ansprechenden Trainingsleistungen umzusetzen, gelingt das, können wir ganz vorne mitmischen.“

Niko Resch:

„Wir wollen bei der Materialselektion einen Schritt weiterkommen, bewährt sich das neue Boot, kommt es mit nach Rio. Abgesehen der Materialoptimierung haben wir in der Vorbereitung an der Rollenverteilung und Abstimmung an Bord gefeilt. Wir fühlen uns in Miami sehr wohl, sind gut drauf und freuen uns den Weltcupauftakt.“

Lara Vadlau:

„Wir testen in Hinblick der Weltmeisterschaft in Argentinien ein neues Segel, da das Revier punkto Welle ganz gut zu vergleichen ist und freuen uns sehr, dass es wieder los geht. Wir wollen heuer so viele Regatten wie möglich absolvieren um auch hinsichtlich Wettkampfpraxis bestens für die Spiele vorbereitet.“

Benjamin Bildstein:

„Wir haben über die Weihnachtspause sehr viel gearbeitet und sind mittlerweile beim Mannschaftsgewicht mit 156 Kilogramm dort, wo wir sein wollten. Das Wassertraining mit den Nic(k)os war extrem gut, wir sind top motiviert und bereit.“

Lukas Mähr:

„Wir sind topfit und gut erholt wieder auf´s Wasser zurückgekehrt, das Training war optimal, die Stimmung ist ausgezeichnet. Wir hatten im Vorjahr sensationelle Ergebnisse, aber zum Teil auch ein paar Hänger drinnen, unser Ziel ist mehr Konstanz in die Leistung zu bringen, am besten gleich hier in Miami, wo wir auch in Hinblick der WM testen werden.“

Miami-Aufgebot:

470er-Damen             Lara Vadlau/Jolanta Ogar

470er-Herren             Matthias Schmid/Florian Reichstädter

                                   David Bargehr/Lukas Mähr

Nacra17                     Thomas Zajac/Tanja Frank

49er                            Nico Delle Karth/Niko Resch

                                    Benjamin Bildstein/David Hussl

49erFX                        Laura Schöfegger/Elsa Lovrek

                                    Anna Luschan/Eva Maria Schimak