01.07.2014

JUNIOREN HOLEN BRONZE

Benjamin Bildstein und David Hussl segeln bei der Junioren-Weltmeisterschaft vor Aarhus auf Rang drei und damit zum zweiten Mal in Folge auf das WM-Podest.

Unglaublich und doch wahr. 24 Stunden vor der ersten Wettfahrt war nicht sicher, ob Benjamin Bildstein aufgrund seiner lädierten Schulter überhaupt an den Titelkämpfen teilnehmen kann, jetzt bekam der 22-Jährige seine zweite Junioren-WM-Medaille überreicht. Im Vorjahr holte der Vorarlberger mit seinem Tiroler Vorschoter David Hussl Silber, diesmal gelang dem OeSV-Duo eine bronzene Serie. Die Titelkämpfe wurden in zehn Wettfahrten entschieden, der abschließende Medal Race Tag fiel der Flaute zum Opfer. Gold geht an die Spanier Victor Paya und Alvaro Del Arco, Silber holen Mads und Christian Lübeck aus Dänemark.

Stimmen:

Benjamin Bildstein:

„Ich habe mir am letzten Regattatag vor Kiel die linke Schulter böse verrissen und war eher skeptisch, ob sich das mit Aarhus und der Junioren-Weltmeisterschaft überhaupt ausgeht. Umso größer ist die Freude, dass es so fantastisch gelaufen ist, vor allem gegen Ende sind wir sehr gut ins Segeln gekommen. Wir dürfen bei U23-Weltmeisterschaften noch einmal starten, vielleicht können wir unsere Medaillensammlung 2015 vervollständigen. Dieser Erfolg kommt uns in Hinblick der Europameisterschaft sehr recht, wir sind top motiviert und werden uns auch in Helsinki nicht verstecken.“

49er Junior World Championship, Endstand:

1. Paya Victor/Alvaro Del Arco                  ESP          34           

2. Mads Lübeck/Christian Lübeck             DEN         48

3. Benjamin Bildstein/David Hussl        AUT         52

TATORT HELSINKI

Unmittelbar nach der Siegerehrung geht es für die erfolgreichen Junioren weiter nach Helsinki, wo man sich ab Donnerstag gemeinsam mit Nico Delle Karth und Niko Resch auf die Europeans einstimmt. Die Olympia-Vierten von London haben an Helsinki beste Erinnerungen, 2011 holte das Duo EM-Bronze, auch diesmal will man vorne mitmischen. Das Medal Race ist das Minimalziel, ein Unterfangen dass für Benjamin Bildstein und David Hussl schwierig, aber nicht unmöglich erscheint. Den Junioren sollte das Revier, wo in der Regel Flachwasser und leichte Winde vorherrschen entgegenkommen, hinzu kommt die Motivationsspritze von Aarhus. Die Titelkämpfe starten am 8. Juli und sind auch für die FX-Damen ausgeschrieben. Damit sind Laura Schöfegger und Elsa Lovrek ebenfalls mit von der Partie, für die OeSV-Damen ist es die EM-Premiere.

Stimmen:

Stimmen/Niko Resch:

„Wir haben sehr gute Erinnerungen an Helsinki und wissen, dass vieles möglich ist. Der Schuss kann aber auch schnell nach hinten losgehen, das hat man in Kiel gesehen, wo wir Anfangs nicht im Rhythmus waren und wo dann leider die Wettfahrten gefehlt haben um Boden gut zu machen. Am Ende haben wir nicht das gebracht, was wir bringen wollen, das soll sich hier ändern. Das Medal Race wird kein Spaziergang, muss aber unser Anspruch sein.“

HART IM NEHMEN

Mit Schmerzen und alles andere als fit ist Thomas Zajac mit Vorschoterin Tanja Frank heute in La Grande-Motte gelandet. Der 28-Jährige hat sich beim letzten Santander-Training unmittelbar vor der Kieler Woche bei einem Überschlag drei Rippen gebrochen – das ergab eine Untersuchung im Wiener Otto-Wagner Spital. Zajac wurde in den vergangenen Tagen im IMSB behandelt und beißt auf die Zähne, die Nacra17-Europameisterschaft beginnt am 7. Juli.

Stimmen:

Thomas Zajac:

„Ich bin beim Training bei einem Überschlag mit voller Wucht gegen den Rumpf und die Bootskante geknallt, dass sich das jetzt als dreifacher Rippenbruch herausstellt, ist schon der Wahnsinn. Ich hatte während der Kieler Woche ziemliche Schmerzen, aber irgendwie ist es gegangen, ich hoffe, dass ich das bei der Europameisterschaft ähnlich gut hinbekomme. Ich habe in den wenigen Tagen vor der Abreise im IMSB sehr gut arbeiten können und werde auf die Zähne beißen. Im Normalfall müsste das Medal Race unser Ziel sein, wir blicken von Wettfahrt zu Wettfahrt und werden versuchen bis zum Schluss im Spiel um die Medaillen zu bleiben.“

DURCH DIE BANK POSITIV

Drei Tage später fällt der Startschuss zur 470er Europameisterschaft, gesegelt wird vor Athen, die Erwartungshaltung der heimischen Boote ist positiv optimistisch. Lara Vadlau und Jolanta Ogar ist nach dem starken Comeback und Rang zwei bei der Kieler Woche das Medal Race ebenso zuzutrauen wie Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die an der Förde mit Platz vier ebenfalls zu überzeugen wussten. Auch David Bargehr und Lukas Mähr reisen mit Selbstvertrauen nach Griechenland, vor Kiel gab es mit Rang neun das nächste Ausrufezeichen des Ländle-Duos. Die 470er-Europameisterschaft ist ebenso wie die Europameisterschaft der Skiffs und Multihulls offen ausgeschrieben.

Stimmen:

Florian Reichstädter:

„Wir haben sehr lange und intensiv am Material gearbeitet und nun ein Set up an das wir glauben und mit dem wir auch in den kommenden Monaten segeln werden. Es ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange, weil es ganz einfach immer besser geht, aber wir sind gut abgestimmt und können bei allen Bedingungen vorne mitsegeln. Es gilt dort anzuknüpfen, wo wir in Kiel aufgehört haben und eine konstant positive Serie ohne Ausrutscher zu produzieren. Wenn uns das gelingt, ergibt sich der Rest von selber.“ 

Lara Vadlau:

„Wir sind nach der Kieler Woche nach Hause, wo ein Mix aus Regeneration und Training gesagt ist. Am 5. Juli starten wir in Athen mit der Vorbereitung, dem Knie geht es super, jetzt gilt es rasch in den Regattarhythmus zu finden und jeden Tag auszukosten. Die Europameisterschaft ist offen ausgeschrieben, die ganze Weltspitze hat sich angesagt, es wird ein interessanter Schlagabtausch.“