24.04.2013

Hyeres frischt auf

Nach einer windschwachen Qualifikation stellte sich am ersten Finaltag des Frankreich-Weltcups eine satte Brise ein. Österreichs Topsegler machen neuerlich eine ansprechende Figur, haben aber auch Pech.

Thomas Zajac und Tanja Frank, die sich seit sechs Monaten in der neuen olympischen Mixed Multihull Klasse Nacra17 probieren, bleiben an der Cote d`Azur weiter am Drücker. Der ehemalige Tornado- und 49er Steuermann und die 420er Junioren-Weltmeisterin von 2011 kamen in den ersten Finalwettfahrten auf die Ränge 4, 7 und 16. Auch im letzten Durchgang war ein Top5 Platz zum Greifen nahe, ein Überschlag am finalen Vorwindkurs kostete dem Duo allerdings 11 Plätze. Unterm Strich rangieren Zajac und seine 20-Jährige Vorschoterin punktegleich mit den Dritten auf Platz vier. Sylvia Vogl und Thomas Czajka, achte nach der Vorrunde, starten mit den Rängen 16, 19 und 14 in die Finalserie, die Ex-470er Europameisterin und ihr Vorschoter sind aktuell auf Platz 15.

Für Lara Vadlau und Jolanta Ogar, die die Qualifikation auf Rang zwei abschließen konnten, begann die Finalserie nicht nach Wunsch. In der ersten Wettfahrt kehrten die 470er-Damen nach einem Frühstart hinter die Linie zurück und begannen das Rennen als letzte, nach einer starken Aufholjagd wieder auf Top 10 Kurs, wurde das Duo von einem Materialschaden (gebrochener Saling-Beschlag) gebremst. Im Ziel auf Rang 18, wurde der Schaden in der kurzen Pause versuchsweise behoben, die Bootsgeschwindigkeit ließ aber erwartungsgemäß zu wünschen über. Mehr als Platz 11 war nicht möglich, damit liegen Vadlau/Ogar im Zwischenklassement auf Platz fünf.

Matthias Schmid und Florian Reichstädter machen dank der Plätze 16 und 8 weiter Boden gut, die Olympia-Neunten verbessern sich in der 470er Herren Klasse auf Rang 16, der Abstand auf die Medal Race Plätze beträgt lediglich acht Punkte. David Bargehr und Lukas Mähr, die ebenfalls in der Goldgruppe Segel setzen, folgen auf Rang 32. Die Junioren Benjamin Bildstein und David Hussl, die mit der souveränen Qualifikation für die Finalserie aufhorchen ließen, rangieren im 49er-Zwischenklasement auf Platz 25. Sven Reiger liegt in der paralympischen 2.4mR Klasse nach sechs Wettfahrten auf Position neun.

Die Finalserie wird morgen fortgesetzt, die Jollen absolvieren zwei Wettfahrten, die Katamarane und Skiffs drei. Am Freitag wird die Finalserie abgeschlossen, am 27. April folgen die Medal Race Entscheidungen der Top10.

Stimmen:

Thomas Zajac:

„Positiv ist, dass wir nach den Leichtwindtagen auch bei mehr Druck schnell segeln und mit der absoluten Spitze mithalten können. Wir haben speziell auf den Vorwindkursen sehr viel riskiert und dadurch viele Meter gewonnen. Fünfmal hat es sich voll ausgezahlt, einmal sind wir auf die Nase geflogen. So etwas passiert, blöd war allerdings, dass es ewig gedauert hat, bis wir das Boot wieder aufgestellt haben. Kurz vor dem Ziel 14 Plätze zu verlieren ist natürlich bitter, aber wir nehmen wieder sehr viel Positives aus dem Tag mit und werden weiter Gas geben.“

Lara Vadlau:

„Wir hatten heute leider viel Pech, der Materialschaden hat den Trimm negativ beeinflusst und uns damit jede Möglichkeit auf einen Spitzenplatz genommen. Wir haben in der Pause probiert die Saling zu stabilisieren, leider ist uns das nur bedingt gelungen. Damit sind entscheidende PS verlorengegangen.“

Matthias Schmid:

„Es war ein sehr schöner Segeltag mit Bedingungen, die uns liegen, aber leider haben wir heute taktisch schlechte Entscheidungen getroffen. Unser Kurs ist diesmal sehr weit links unter Land gelegen, wir sind nicht wirklich schlau aus dem Wind geworden und in beiden Wettfahrten nicht optimal gestartet. Positiv ist, dass wir den Rückstand auf die Top10 ordentlich verringern konnten, aber wir können mehr, als heute gezeigt.“

Zwischenstand Finalserie:

Nacra17, 29 Teams, 4 Wettfahrten, 1 Streicher

1. Tim Shuwalow/Hanna Klinga        SWE        10

4. Thomas Zajac/Tanja Frank          AUT         15 (4*,4,7,(16)

15. Sylvia Vogl/Thomas Czajka       AUT         38 (8*,16,(19),14)

470er Damen, 30 Teams, 3 Wettfahrten, 1 Streicher

1. Fernanda Oliveira/Ana Barbachan               BRA          0

5. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                           AUT         13 (2*,(18),11)

470er Männer, 63 Teams, 3 Wettfahrten, 1 Streicher

1. Luke Patience/Joe Glanfield                         GBR          2                                                 

16. Matthias Schmid/Florian Reichstädter    AUT         28 (20*,(16),8)

32. David Bargehr/Lukas Mähr                       AUT         57 (30*,(27),27)

49er, 52 Teams, 4 Wettfahrten, 1 Streicher

1. Dylan Fletcher/Sign Alain                                 GBR          13

25. Benjamin Bildstein/David Hussl                  AUT         66 (20*,(25),22,24)

Laser Radial, 55 Starterinnen, 3 Wettfahrten

1. Tuula Tenkanen               FIN           3

34. Eva Maria Schimak      AUT         14 (3,(18),11)**

54. Catherine Dapeci          AUT         50 (22,28,(28)**

Laser, 113 Starter, 3 Wettfahrten, 1 Streicher

1. Tonci Stipanovic                CRO         0

85. Lukas Höllwerth             AUT         49 (41,8,(18)**

101. Claus Dapeci                 AUT         82 (46,(37),36)**

*Das Endergebnis der Qualifikation fließt als Einzelresultat in die Finalserie ein und kann nicht gestrichen werden.

** Silberflotte

2.4mR, 14 Starter, 6 Wettfahrten, 1 Streicher

1.Heiko Kröger      GER          8

9. Sven Reiger      AUT         39 (9,6,6,9,9,(10)