24.06.2013

HEITER BIS WOLKIG

Österreichs Olympia-Segler ziehen sich bei der heutigen Windlotterie mit Anstand aus der Affäre und bleiben in ihren Disziplinen weiterhin auf Medal Race Kurs. Morgen fällt die Vorentscheidung.

Bei bewölktem Wetter, einigen Regenschauern und extrem starken Druckunterschieden wurde heute im Rahmen der Kieler Woche die Finalserie gestartet. Ein guter taktischer Blick, starke Nerven und die notwendige Portion Glück waren gefragt, Österreichs Asse hatten zum Teil sehr positive Auftritte, zogen in der Windlotterie aber auch einige Nieten.

Bei Nico Delle Karth und Niko Resch, Sieger der Vorrunde und damit mit einem Zähler in die Finalserie gestartet, wechselte Licht und Schatten. In den beiden ersten Finalläufen lief es mit den Rängen 17 und 12 weniger nach Wunsch, anschließend ließen die Olympia-Vierten der London-Spiele mit dem insgesamt fünften Tagessieg und Platz vier ihre Klasse aufblitzen. Damit rangiert das heimische 49er-Duo zwischenzeitlich auf Rang drei. Benjamin Bildstein und David Hussl, die sich das Finalticket auf dem letzten Abdruck gesichert hatten, arbeiten sich dank der Plätze fünf, 16,15 und sieben um zehn Positionen nach vorne und nehmen aktuell Zwischenrang 15 ein.

In der 470er-Klasse verbuchen Lara Vadlau und Jolanta Ogar heute ihren ersten Einser und belegen in den weiteren Runden die Plätze sechs und sieben. Damit verbessern sich die Vize-Europameisterinnen auf Position drei. Auch David Bargehr und Lukas Mähr kommen dank der Plätze acht, 13 und fünf ansprechend über die Runden, im Zwischenklassement liegt das Ländle-Duo ebenfalls an dritter Stelle. Bei Matthias Schmid und Florian Reichstädter lief heute hingegen wenig zusammen, das Duo fiel auf Platz 15 zurück.

Pech hatten Thomas Zajac und Tanja Frank, die die letzte Runde des Tages aufgrund eines neuerlichen Schadens am Großsegel vorzeitig abrechen mussten. Zuvor landeten die Weltranglisten-Führenden einen weiteren Tagessieg und einen zwölften Platz. Damit rangieren Zajac/Frank vor den abschließenden Wettfahrten auf Platz neun der Nacra17-Wertung.

Morgen wird die Finalserie mit drei bzw. vier Wettfahrten (49er) abgerundet, die Top6 bzw. Top8 (49er) segeln am Mittwoch um den Gesamtsieg bei der Kieler Woche, gleichzeitig dritte Station des EUROSAF Champions Sailing Cups.

Stimmen:

Nico Delle Karth:

„Es war unglaublich mühsam und an der Schmerzgrenze, die sportliche Wertigkeit war selten gegeben, aber so ist das bei einem Freiluftsport, da hilft ohnehin kein Raunzen. In Anbetracht der Umstände hätte es noch viel schlimmer kommen können, wir haben uns einigermaßen aus der Affäre gezogen und hoffen, dass es morgen fairer wird.“

Thomas Zajac:

 „Der neuerliche Schaden am Großsegel ist wirklich bitter, zumal wir keine zweite Garnitur haben und wieder zum Segelmacher müssen. Wir warten seit Wochen auf die bestellten neuen Segel, werden immer nur vertröstet und müssen hoffen, dass wir hier irgendwie über die Runden kommen. Das ist bitter, denn unsere Leistungen zeigen, dass wir um den Sieg mitsegeln können, so wird es aber extrem schwer.“

Lara Vadlau:

„Heute war unglaublich viel Glück im Spiel, phasenweise haben wir fast die Nerven verloren. Wir haben es so gesehen sehr gut erwischt und dürfen uns nicht beschweren, der Unterhaltungswert war allerdings verschwindend gering.“

David Bargehr:

„Es ist für uns sehr gut gelaufen, wir haben kaum Grund zu raunzen, wissen aber auch, dass heute ein glückliches Händchen von Nöten war. Damit lebt der Traum von der Medal Race Teilnahme weiter, diese Tatsache ist gewaltig und stimmt uns sehr positiv.“

Matthias Schmid:

„Wir sind nicht wirklich gut, aber auch nicht besonders schlecht gesegelt, leider hat es uns in allen Wettfahrten brutal ausgespuckt. Das tut schon weh, weil heute nicht das Unvermögen der Knackpunkt war, sondern sehr viel Pech mit im Spiel war. Damit ist das Medal Race in sehr weite Ferne gerückt, wir sind jetzt auf Schadensbegrenzung aus und hoffen, dass wir morgen unser Selbstvertrauen etwas aufpolieren können.“  

Zwischenstände:

470er-Damen, 20 Teams, Qualifikation (6 Wettfahrten) + Finale (3 Wettfahrten):

1. Afrodite Kyranakou/Anneloes van Veen        NED        11

3. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                            AUT        19 (5*,6,7,1)

470er-Herren, 46 Teams, Qualifikation (6 Wettfahrten) + Finale (3 Wettfahrten):

1. Anton Dahlberg/Fredrik Bergström                   SWE        10

3. David Bargehr/Lukas Mähr                             AUT        30 (4*),8,13,5)

15. Matthias Schmid/Florian Reichstädter         AUT        58 (1*,15,23,19)

49er, 50 Teams, Qualifikation (8 Wettfahrten) + Finale (4 Wettfahrten):

1. Erik Heil/Thomas Plößel                           GER         9

3. Nico Delle Karth/Niko Resch                 AUT        18 (1*,(17),12,1,4)

15. Benjamin Bildstein/David Hussl         AUT        52 (25*,5,(16),15,7)

Nacra17, 27 Teams, Qualifikation (6 Wettfahrten) + Finale (3 Wettfahrten):

1. Tim Shuwalow/Hanna Klinga     SWE        21

9. Thomas Zajac/Tanja Frank       AUT        43 (2*,1,12,DNF)

* Punkte aus der Vorrunde/Qualifikation

( ) Streicher