HARTE BANDAGEN

Österreich 49er-Junioren büßen durch eine nachträgliche Disqualifikation viel Boden ein und werden von den stürmischen Verhältnissen auf Rang 17 verblasen.

Benjamin Bildstein und David Hussl, die bei den Titelkämpfen vor Marseille bisher eine tadellose Vorstellung ablieferten, müssen auf der Zielgeraden bittere Pillen schlucken. Der erste Rückschlag erfolgte durch einen verlorenen Protest (Behinderung), der in den gestrigen Abendstunden verhandelt wurde. Aufgrund der Disqualifikation flog der vierte Platz vom ersten Semifinal-Lauf aus der Wertung, die Höchststrafe (21 Punkte) kam auf das Konto der Junioren Vize-Weltmeister hinzu.

Den zweiten Dämpfer ergaben die heutigen Verhältnisse. Es kachelte mit fünf Windstärken - zu harte Bandagen für die Neueinsteiger, die erst seit elf Monaten auf dem Olympia-Skiff gemeinsame Sache machen. Noch dazu im Halbfinale, wo nur noch die Besten der Besten im Rennen sind. Es wurden abermals vier Läufe absolviert, die Plätze 21, 21, 21 und 18 warfen Bildstein/Hussl auf Rang 17 zurück. Damit segeln die OeSV-Junioren morgen um die Plätze 11-22, drei Wettfahrten sind vorgesehen.

Bei den Damen kämpfen sich sich Laura Schöfegger und Elsa Lovrek in der Silberflotte beachtlich durch den Tag, das Duo arbeitet sich dank der Plätze 4, 9 und 7 auf Platz 37 vor.

Die Titelkämpfe werden morgen mit den Medal Races entschieden, die Damen absolvieren ebenfalls noch Platzierungswettfahrten.

Stimmen:

Benjamin Bildstein:

„Der Protest war bitter, wir haben uns versucht frei zu halten, die Jury hat das aber nicht so gesehen und wir wurden wegen Behinderung disqualifiziert. Das hat uns volle Punkte eingebracht und war definitiv schmerzhaft. Wir haben heute alles gegeben was möglich ist, aber bei diesen Verhältnisse fehlt uns einfach noch die Routine. Wir sind in unserem ersten 49er-Jahr, da kann man nicht erwarten gleich in allen Lagen ganz vorne mitmischen zu können. Wir haben in dieser Woche bei Leicht- bis Mittelwind voll überzeugt, dieses Niveau ist hart erarbeitet und wirklich großartig, bei Starkwind fehlen uns schlichtweg die Meilen. Natürlich sind wir nach einem Tag wie diesem enttäuscht, aber wenn man das Ganze betrachtet, sind wir auf einem sehr guten Weg.“

Laura Schöfegger:

„Wir waren vor den Herren auf der Bahn, am Anfang war der Wind noch moderat, dann ist es aber immer heftiger geworden und am Schluss wars´ nur noch brutal. Wir sind in der letzten Wettfahrt dreimal gekentert, haben aber durchgebissen und sind für unseren Einsatz belohnt worden.“