20.06.2011

GUTE KARTEN

Österreichs Top-Segler bleiben bei der Kieler Woche, gleichzeitig als Deutschland-Weltcup tituliert und eines der größten Segelsport-Events weltweit, auf der Überholspur. Nachdem in den Qualifikationsrunden die Gold-Gruppen ermittelt wurden, erfolgte heute im Olympiarevier von 1972 der erste von zwei Finaltagen. Die alles entscheidende Wettfahrt der Top Ten wird am Mittwoch ausgesegelt, derzeit sind vier OeSV-Boote auf Medal Race Kurs.

Nico Delle Karth und Niko Resch haben sich eine hervorragende Ausgangsposition für einen Kieler Spitzenplatz und die erfolgreiche Verteidigung ihres Weltcuptitels erarbeitet. Das 49er Duo rangiert nach zwölf Wettfahrten auf Platz sechs, heute sicherten sich die Weltranglisten-Ersten mit einer knappen Minute Vorsprung auf den Rest des Feldes ihren zweiten Tagessieg. In den weiteren Wettfahrten kamen die Australien-Sieger auf die Ränge acht, 13 und sechs. Thomas Zajac und Thomas Czajka, die den Cut für die Gold Gruppe hauchdünn verpassten, rangieren auf Platz 28.

Andreas Geritzer mischt in der Laserklasse weiterhin im Spitzenfeld mit. Der 33-jährige Neusiedler kam heute auf die Plätze fünf, 13 und zehn und hat als zwischenzeitlich Fünfter lediglich 14 Zähler Rückstand auf einen Podestplatz. Ebenfalls nach Wunsch verläuft der Deutschland-Weltcup bisher für Matthias Schmid und Florian Reichstädter. Das 470er Duo scheint rechtzeitig vor der Europameisterschaft (2.-14. Juli/Helsinki) auf den Geschmack gekommen zu sein, die ersten drei Finalrennen beendeten die beiden Wiener im Dienste des Yachtclub Breitenbrunns, auf den Plätzen acht und elf und acht. Im Zwischenklassement rangiert das Duo damit auf Platz sieben. Die Junioren Vize-Weltmeister David Bargehr und Lukas Mähr können sich in der Gold-Gruppe auf Position 18 behaupten.

Mit Finnsegler Florian Raudaschl hat ein weiterer OeSV-Athlet gute Chancen auf eine der zehn Medal Race-Fahrkarten. Der Wolfgangseer kam heute auf die Plätze 17 und neun und rangiert nach acht Wettfahrten auf Position acht. Das Finn-Feld wird vom Olympia-Zweiten Zach Raily (USA) angeführt.

Stimmen:

Nico Delle Karth (49er):
„Nach den beiden Kenterungen in der Quali kann man nicht behaupten, dass unsere Serie fehlerfrei ist. Die Tatsache, dass wir trotzdem vorne mitmischen beweist, dass wir Qualität haben. Heute waren wir schnell und sind überwiegend mit Köpfchen gesegelt, es waren keine einfachen Verhältnisse und somit ein guter Tag. Jetzt gilt es sich fürs Medal Race in Position zu bringen, geht es in der Tonart weiter, haben wir super Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Wenn wir das Ticket für´s Medal Race gelöst haben, beginnen wir in Sachen Gesamt-Weltcup zu rechnen. Der morgigen Tag ist sicher vor entscheidend.“

Andreas Geritzer (Laser):
„Ich bin vorsichtig aber immer gut gestartet und habe mich taktisch über weite Strecken gut positioniert. An meinem konservativen Weg wird sich auch morgen nichts ändern, ohne die Frühstart-Disqualifikation würde ich sicher mehr Risiko nehmen. So gilt es wie heute den Mittelweg zu finden.“

Matthias Schmid (470er): „Wieder ein solider Tag mehr. Taktisch haben wir uns gut verhalten, leider war heute die Geschwindigkeit nicht immer am Punkt. Das gilt es zu analysieren, der Rest geht absolut in Ordnung. Das Medal Race ist zum Greifen nahe, allein dieser Aspekt motiviert ungemein.“

Florian Raudaschl (Finn): „Ich bin zufrieden, auch wenn es heute nicht ganz fehlerfrei abgelaufen ist. Die Chance auf das Medal Race lebt, es wird aber extrem spannend, da die Abstände sehr gering sind. Ich hoffe, dass mein lädierter Ellbogen morgen kein Handicap ist und werde noch einmal alles aus mir herausholen.“

Deutschland Weltcup, Zwischenstand nach dem 3. Tag:

470er Herren, 51 Teams, 8.Wettfahrten

1. Mathew Belcher/Malcolm Page            AUS    11
7. Matthias Schmid/Florian Reichstädter        AUT    59 (14,(22),7,3,8,8,11,8)
18. David Bargehr/Lukas Mähr            AUT    120 (21,7,11,23,23,(24),16,19)
48. Thomas Palme/ Oliver Strobl            AUT    314 (46,45,(48),39,45,47,47,45)
50. Simon Meister/ Marc Simmer            AUT    333 (44,44,46,BFD,43,(DNC),DNC,DNC)


49er, 48 Teams, 12.Wettfahrten

1.Peter Krüger Andersen/Thorsell Nicolai    DEN    45
6. Nico Delle Karth/Niko Resch        AUT    66 (2,3,12,(17),1,5,11,4,1,8,13,6)
28. Thomas Zajac/Thomas Czajka        AUT    110 (11,5,DSQ,5,(DNC),16,18,12,2,14,2)


Finn, 47 Starter, 8.Wettfahrten

1. Zach Railey            USA    18
8. Florian Raudaschl    AUT    61 (9,7,13,4,11,8,(17),9)

Laser,102 Starter, 8.Wettfahrten
1. Simon Grotelüschen    GER    19
5. Andreas Geritzer         AUT    51 (9,1,(BFD),7,6,5,13,10)
58. Matthias Sailer        AUT    127 (32,23,24,(48),23,11,7,7)
88. Lukas Hobiger        AUT    257 (47,43,(BFD),37,36,31,30,33)
99. Reinhard Knaus        AUT    316 (48,51,41,49,37,(52),37,52)