21.01.2014

GOOD VIBRATIONS

Österreich Olympiasegler hinterlassen bei der Generalprobe in der Biscayne Bay einen kompakten Eindruck, jetzt gilt es im Weltcup anzuschreiben. Der Startschuss erfolgt am kommenden Montag.

Der ISAF Sailing World Cup 13/14 ist mit fünf Events ausgeschrieben und begann im vergangenen Oktober vor Qingdao. Im Dezember stand Melbourne am Plan, jetzt kommt Miami an die Reihe. Die bisherigen Entscheidungen gingen aufgrund der Olympia-Trainingslager in Rio de Janeiro ohne heimische Beteiligung über die Bühne, beim Schlagabtausch in der Biscayne Bay, der am 27. Jänner startet, sind sechs OeSV-Boote im Einsatz.

Als Vorgeschmack auf den US-Weltcup griff das heimische Miami-Aufgebot bei der Nordamerikanische Meisterschaft in die Schoten, die Regatta war für alle olympischen Disziplinen ausgeschrieben und galt nach einer vierwöchigen Segelpause als willkommener Test um wieder in den Regattarhythmus zu finden.

Eine starke Vorstellung gaben dabei Thomas Zajac und Tanja Frank zum Besten, das Duo feierte zwei Tagessiege und beendete acht der neun Wettfahrten in den Top10. Unterm Strich bleibt Rang vier, das Podest wird um einen Zähler verpasst, der Sieg geht an die Lokalmatadore Sarah Newberry und John Casey. Die Mixed Multihull Disziplin, 2016 erstmals im olympischen Programm, hat dank prominenter Neuzugänge weiter an Qualität gewonnen. So versucht sich Darren Bundock, 2000 und 2008 im Tornado Olympia-Zweiter, vor Miami erstmals mit Nina Curtis, die 2012 ebenfalls Olympisches Silber für Australien ersegelte. Das Duo landet bei den North Americans auf Rang zehn.

Auch die heimischen 470er kamen vor Miami gut ins Segeln, Matthias Schmid und Florian Reichstädter schaffen trotz einer Disqualifikation (Frühstarts) Rang sieben, David Bargehr und Lukas Mähr lassen mit einem dritten Rang aufhorchen und beenden den Probegalopp auf Rang elf. Für den US-Weltcup haben von den Top10 der Weltrangliste sieben Teams genannt, sechs davon nahmen die Nordamerikanische Meisterschaft wahr.

Bei den Damen haben und hatten Lara Vadlau und Jolanta Ogar, die nach wie vor die Weltrangliste anführen, ebenfalls starke Konkurrenz. Beim ersten Miami-Duell hatten Camille Lecointre/Helene Defrance die Nase vorne, die regierenden Europameisterinnen setzen auch beim Weltcup die Segel. Gleiches gilt für die zweitplatzierten Anne Haeger und Briana Provacha (USA), sowie für die Europameisterinnen von 2012, Sophie Weguelin und Eilidh McIntyre (GBR), die die Nordamerikanische Meisterschaft auf Rang drei beenden. Für Vadlau/Ogar bleibt diesmal Rang sechs, die Revanche erfolgt ab Montag.

In den Skiff-Klassen tanken Benjamin Bildstein und David Hussl mit einem Top 3 Platz und Gesamtrang elf weiter Selbstvertrauen. Das Duo hat an Mannschaftsgewicht zugelegt, das soll die Performance bei Starkwind verbessern, gleichzeitig gilt es nicht an Geschwindigkeit bei Leicht- und Mittelwind einzubüßen. Laura Schöfegger und Elsa Lovrek, die in ihre erste komplette Regattasaison in der neuen olympischen Damenklasse 49erFX starten, backen naturgemäß noch kleinere Brötchen. Bei der Nordamerikanischen Meisterschaft gelang mit Rang 13 ein toller Achtungserfolg, daran gilt es kommende Woche anzuknüpfen.

Ab morgen wechselt das heimische Miami-Aufgebot wieder in den Trainingsmodus, neben letzten Materialtests steht vor allem die Manöver-Technik im Vordergrund. Die Weltcup-Regatta ist mit zehn (470er) bzw. 15 Wettfahrten (Multihull, Skiff) ausgeschrieben, die Medal-Race Entscheidungen erfolgen am 1. Februar.

Stimmen:

Matthias Schmid:

„Die North Americans waren eine reine Leichtwindregatta, beim Weltcup kommen noch einige Boote dazu, aber das Feld war schon jetzt top besetzt, damit war das Ganze durchaus aufschlussreich. Wir hatten sehr gute Momente und sind in Sachen Bootgeschwindigkeit weiterhin auf dem richtigen Weg, der Frühstart war ärgerlich und hat uns ordentlich gekostet, aber besser jetzt, als beim Weltcup. Wir werden in den kommenden Tagen unser Testprogramm weiter ausreizen und uns vor allem auf die Bereiche Mast und Schwert konzentrieren.“ 

Thomas Zajac:

„Für uns war es ein sehr gutes warm up, wir sind lediglich vier Punkte von Platz eins entfernt, die Zahlen sprechen für sich. Das Bootstunning passt, beim Mast und den Segeln haben wir noch ein wenig Luft nach oben. Da wir beide nicht ganz fit sind, Tanja hat Probleme mit dem Magen und ich bin ziemlich verschnupft, werden wir nun ein, zwei Tage pausieren, dann gilt es die letzten Abstimmungen zu treffen.“

Laura Schöfegger:

„Wir hatten einige Hoppalas, sind unterm Strich aber absolut happy. Unsere Bootsgeschwindigkeit lässt uns mit den Besten mithalten, was noch fehlt ist die Manöversicherheit, aber die eingeschlagene Richtung stimmt uns sehr positiv.

NORTH AMERICAN CHAMPIONSHIPS, Ergebnis:

Nacra 17/21 Teams/9 Wettfahrten:

1. Sarah Newberry/John Casey AUS         37

4. Thomas Zajac/Tanja Frank   AUT         41

470er Herren/18 Teams/8 Wettfahrten:

1. Pierre Leboucher/Nicolas Le Berre              FRA          26

7. Matthias Schmid/Florian Reichstädter     AUT         47

11. David Bargehr/Lukas Mähr                      AUT         63

470er Damen/10 Teams/8 Wettfahrten:

1. Camille Lecointre/Helene Defrance  FRA          16

6. Lara Vadlau/Jolanta Ogar               AUT         36

49er/31 Teams/9 Wettfahrten:

1. Jonas Warrer/Peter Lang                          DEN         29

11. Benjamin Bildstein/David Hussl          AUT         83

49erFX/29 Teams/10 Wettfahrten:

1. Sarah Steyaert/Julie Bossard               FRA          34

13. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek        AUT         115