24.04.2011

GEMISCHTE GEFÜHLE

Auf Melbourne, Miami und Palma ist Hyeres die vierte Weltcup-Station dieser Saison. 1200 Segler aus 64 Nationen kämpfen an der Cote d´ Azur um einen Platz an der Sonne. Am ersten Qualifikationstag gab es für die Österreicher Top-Ten-Plätze, aber auch kalte Duschen.

Nach dem Training in Kroatien startet Andreas Geritzer vor Hyeres in die Europa-Saison. Der Burgenländer landet in den ersten beiden Wettfahrten auf den Plätzen sechs und sieben und ist vor allem mit der Bootsgeschwindigkeit zufrieden. Der Wolfgangseer Matthias Sailer liegt auf Rang 80. Platz. Es führt der australische Mehrfach-Weltmeister Tom Slingsby.

Nicht nach Wunsch verläuft der erste Tag für die 49er-Weltcupführenden Nico Delle Karth und Niko Resch. Die Melbourne-Sieger, zuletzt in Palma Dritte, kommen auf die Plätze sechs und 25. In der dritten Wettfahrt müssen sie die Segel streichen und protestieren gegen ein russisches Boot. Die Leichtgewichte Thomas Zajac und Thomas Czajka gehen vorsichtig an die Startlinie und müssen eine Aufholjagd starten. Die zwei HSZ-Soldaten blicken aber zuversichtlich in die restliche Woche, weil weniger Wind angesagt ist.

Einen guten Auftakt verzeichnen Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die mit Platz zwei in Durchgang eins und mit Rang 18 in der zweiten Wettfahrt zufrieden in den Hafen zurück kehren. Die Vorarlberger David Bargehr und Lukas Mähr kämpfen mit den Bedingungen. An der Spitze liegen die Europameister Mantis/Kagialis (Grie). Tapfer kämpfen die 470er-Damen Lara Vadlau und ihre Vorschoterin Eva-Maria Schminak. Beim Debüt an der Cote d´ Azur segeln sie immerhin auf einen 25. Rang.

Auch Florian Raudaschl blickt auf einen guten Tag zurück. Die Plätze acht und neun ergeben Gesamtrang 19, weil in mehreren Gruppen gesegelt wird. Das Feld führt der dreifache Olympiasieger, Ben Ainslie an. Der geadelte Brite führt den schmucken Titel "Commander of the Order of the British Empire".

Im großen Feld befindet sich auch die Sonar-Klasse, ein Drei-Mann-Kielboot, welche auch bei den Paraolympics gesegelt wird. Sven Reiger befindet sich mit seinem Team in der Qualifikationsphase für die Paraolympics 2012 in London. 2008 erreichte der Wiener mit seiner Crew in Peking den 13. Platz.

Der Frankreich-Weltcup wird morgen mit der Qualifikationsserie fortgesetzt und am Freitag, 29. April, mit den Medal Races abgeschlossen.

Stimmen:

Andreas Geritzer: Heute waren Starkwind-Verhältnisse, mit dem Resultat bin ich zufrieden. In den nächsten Tagen soll der Wind schwächer werden, so muss man die Leichtwind-Form aufbauen und von Wettfahrt zu Wettfahrt schauen.

Nico Delle Karth: Die heutige Leistung war eigentlich sehr ansprechend, die Geschwindigkeit war gut. Nur hatten wir in jeder Wettfahrt einen Hund drinnen, in der zweiten gingen wir gleich zweimal über Board. In der letzten Wettfahrt hat uns ein Russe vor dem Start abgeschossen. Er wollte dem Startboot ausweichen und kenterte. Dabei riss er uns die Oberwante. Wir haben es am Anfang nicht bemerkt und sind trotzdem gestartet. Auf Platz zwei liegend mussten wir dann doch aufgeben.

Matthias Schmid: In der ersten Wettfahrt sind wir schlecht gestartet, haben dann aber die richtige Seite gewählt, unser Risiko wurde belohnt. Die zweite Runde war durchwachsen. Einmal auf Platz 15, dann wieder zurück gerutscht und Schluss endlich auf Platz 18 über die Ziellinie. Es ist ein solider Auftakt. Mal schauen, was die nächsten Tage so kommt.

Frankreich Weltcup, Zwischenstand nach dem 1. Tag:

49er, 67 Teams, 3.Wettfahrten
1. Erik Storck/Trevor Moore            USA    5
29. Thomas Zajac/Thomas Czajka        AUT    49 (12,17,20)
46. Nico Delle Karth/Niko Resch        AUT    66 (6,25,DNF)


Laser,155 Starter, 2.Wettfahrten
1. Tom Slingsby            AUS    2
17. Andreas Geritzer         AUT    6 (6,7)
80. Matthias Sailer            AUT    56 (29,27)


470er Herren, 106 Teams, 2.Wettfahrten
1. Panaiotis Mantis/Pavlos Kagialis            GRE    6
16. Matthias Schmid/Florian Reichstädter    AUT    20 (2,18)
80. David Bargehr/Lukas Mähr            AUT    77 (34,43)


470er Damen. 57 Teams. 2.Wettfahrten
1. Tara Pacheco/Berta Betanzos            ESP    5
34. Lara Vadlau/Eva-Maria Schimak        AUT    71 (46,25)

Finn, 81 Starter, 2.Wettfahrten
1.   Ben Ainslie                GBR    2
14. Florian Raudaschl            AUT    16 (8,8)


Sonar, 7 Teams, 2.Wettfahrten
1.Bruno Jourdren/Eric Flageul/Nicolas Vimont    FRA    2
7. Sven Reiger/Edmund Rath/Kurt Badstöber    AUT    13 (6,7)