Full Foiling Nacra17/49er/49erFX Europeans 2017 - Tag 2
Was gestern gut begonnen hat, fand heute seine Fortsetzung. Bei den Europameisterschaften in Kiel sind die OeSV – Boote weiter vorne mitdabei. Gut lachen haben Benjamin Bildstein und David Hussl, die mit Platz 4 im Zwischenklassement der 49er Klasse klar auf Goldfleet-Kurs sind. Auch Thomas Zajac und Barbara Matz dürfen sich freuen, sie überraschen mit Platz 8 zum EM-Auftakt der neuen Foiling Nacra 17 Klasse.
Feuertaufe erfolgreich bestanden
„Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie in die Top 10 fahren“, so die ehrlichen Worte von OeSV-Sportdirektor Georg Fundak zur Premierenleistung seiner Zöglinge Thomas Zajac und Barbara Matz, „Sie sind erst drei Tage mit dem Flying Nacra gesegelt und es gibt einige Teams, die sich schon länger damit beschäftigen und dementsprechend einen technischen Vorteil haben. Es ist, als müsstest du von einem Stadtauto auf einmal auf ein Ralleyauto umsteigen und die Technik erst lernen. Vor allem für Barbara ist alles ganz neu. In Anbetracht dieser Voraussetzungen, sind die Ergebnisse sehr zufriedenstellend. “
Mit dem ersten Tag der Foiling Nacra 17 Klasse wurde heute eine neue Ära im Segelsport eingeläutet. Die Premiere wurde mit Spannung erwartet, ist dies doch die erste olympische Bootsklasse, die foilt.
Auch Thomas Zajac zeigte sich ob der gelungenen Feuertaufe positiv: „Unsere Starts waren gut, leider gab es in den ersten zwei Wettfahrten ein paar taktische Fehler.“ Das Ergebnis sei dabei in jedem Fall sekundär, so der Olympiadritte von Rio: „Wir haben einfach noch sehr viel zu lernen, was das Foilen und das Bootshandling betrifft. Deswegen zählt jede Wettfahrt und jeder Tag auf dem Boot, um unser Know How auszubauen. Wir haben in jedem Fall eine Basis, auf der wir aufbauen können. Aber natürlich wäre es für uns cool, wenn wir es auf Anhieb mit dem neuen Boot in die Top 8 und damit ins Finale schaffen!“
Bei sehr löchrigem, Kiel-typischen ablandigem Wind gab es im Foiling Nacra17 – Feld einige brenzlige Situationen, wie Zajac schildert: „Ja, auf der Vorwind bekommen die Boote schon einen ordentlichen Speed zusammen. Aber wir gehen noch kein volles Risiko ein und machen in knappen Wettfahrtssituationen keinen Druck.“
Nach den ersten drei Wettfahrten mit den Plätzen 9, 11 und 6 liegen Thomas Zajac und Barbara Matz auf Platz 8.
Bildstein/ Hussl weiterhin souverän
Auch am zweiten Tag der Qualifikation spielten Benjamin Bildstein und David Hussl ihre Trümpfe aus. Zum Auftakt knüpfte das 49er-Gespann, das mit dieser EM seine Rückkehr in den Wettkampfzirkus feiert, mit einem dritten Platz souverän an den gestrigen Erfolgslauf an. Es folgten zwei 8. Plätze, womit sich Bildstein/ Hussl auf Platz 4 im Zwischenklassement einreihen.
„Es war heute seglerisch nicht ganz einfach, der Wind wurde im Rennverlauf zunehmend verrückter, sehr drehend, böig und schwer vorhersehbar. Aber wir sind mit unserer Leistung zufrieden. Wir waren konstant vorne dabei und haben gute Karten in der Hand, was den Speed, das Bootshandling und unsere mentale Stärke“, zieht der Vorarlberger Bildstein ein positives Resümmee und gibt die Marschrichtung für den morgigen Tag aus: „Jetzt gilt es für uns, die Qualifikationsphase gut abzuschließen, nicht zu viele Punkte zu sammeln und in die Goldfleet zu kommen.“
Für Georg Fundak ist klar: „Nicht nur die Ergebnisse zählen, sondern auch wie man sie erzielt. Bildstein/ Hussel haben heute eine sehr schöne seglerische Leistung gezeigt.“
Kontinuität als Ziel
Eine Steigerung gegenüber dem Vortag verzeichneten heute Tanja Frank und ihre Vorschoterin Lorena Abicht. Gestern auf Platz 41 im Zwischenklassement, zeigte das 49er FX- Team heute mit den Plätzen 7 und 3 was möglich ist.
„Frank/Abicht können gute Ergebnisse liefern, wenn die Verhältnisse passen. Heute sind sie Großteils sehr gut klar gekommen und können sich im Feld über einen längeren Zeitraum gut positionieren. Was noch fehlt, ist die Kontinuität und Manöversicherheit. Aber mit harter Arbeit und viel Energie werden sie nächstes Jahr die Früchte ernten“, so die Analyse von OeSV-Sportdirektor Fundak.
Vorschoterin Lorena Abicht kann jedenfalls mit dem heutigen Ergebnis gut leben: „Es war heute eine echte Lotterie und der Wind sehr schwer zu deuten. In den ersten drei Wettfahrten haben wir das Beste rausgeholt, mit guten Starts und gutem Speed. Aber jeder kleinste Fehler wird bestraft und du verlierst dann gleich einige Positionen im Feld. Es war ein bisschen ein auf und ab, aber unterm Strich hat es gepasst.“
Für das 49er FX – Duo steht jedenfalls nicht nur der Lernprozess im Vordergrund, wie Lorena Abicht verrät: „Insgeheim wollen wir in die Top 10 und die Goldfleet. Wir wissen, dass das natürlich ein sehr hochgestecktes Ziel ist, aber wir wissen, dass wir es können. Deswegen werden wir morgen nochmal alles mobilisieren und um jeden Punkt kämpfen.“
Frank/ Abicht beschließen den zweiten Qualifikationstag damit auf Rang 34.