26.03.2016

ENDSPURT UM DIE LETZTEN RIO-PLÄTZE

Im Rahmen der Trofeo S.A.R. Princesa Sofia wird kommende Woche in der Damen-Skiff-Klasse (49erFX) der letzte europäische Quotenplatz für die Rio-Spiele vergeben. Österreich schickt zwei Boote in die finale Qualifikation, zwei weitere nützen die Palma-Woche zur Formüberprüfung und weiteren Materialfindung.

In vier der insgesamt zehn Olympiadisziplinen haben Österreichs Segler die internationalen und nationalen Hürden für Rio 2016 bereits gemeistert, jetzt wird sich weisen, ob auch die heimischen 49er-FX Damen das Nationenticket lösen und Kurs auf die kommenden Sommerspiele nehmen können. Die Entscheidung um den letzten europäischen Startplatz in der Damen-Skiffklasse, die im August ihre olympische Premiere feiert, fällt im Rahmen der Trofeo S.A.R. Princesa Sofia vor Palma de Mallorca. Die Serie beginnt am Montag, das Medal Race folgt am 2. April.

Geht es nach der Papierform und der zuletzt gezeigten Leistungen, dürfen sich die heimischen FX-Teams durchaus Chancen auf den Quotenplatz ausrechnen. Die diesbezüglichen Hoffnungen ruhen auf den Schultern von Laura Schöfegger/Elsa Lovrek und Anna Luschan/Eva Maria Schimak. Die größte Konkurrenz im Gerangel um das letzte Europa-Ticket kommt aus Finnland, Irland, Estland und Kroatien.

Die Regatta vor Palma, gleichzeitig erste Station des fünfteiligen EUROSAF Champions Sailing Cup und unter Patronanz der spanischen Königsfamilie, ist für sämtliche Olympiadisziplinen ausgeschrieben und wird auch von den 49er-Vize-Weltmeistern Nico Delle Karth und Niko Resch, sowie dem Nacra17-Duo Thomas Zajac und Tanja Frank in Angriff genommen. Verletzungsbedingt nicht am Start sind Benjamin Bildstein und David Hussl, der Tiroler Vorschoter hat sich vergangene Woche bei einem Radsturz ein Band in der linken Schulter gerissen und muss noch bis Anfang April pausieren. Das Regatta-Comeback der 49er-Junioren-Weltmeister ist im Rahmen der Europameisterschaft (11.-16. April/Barcelona) geplant.

Die heimischen 470er-Teams Lara Vadlau/Jolanta Ogar, Matthias Schmid/Florian Reichstädter und David Bargehr/Lukas Mähr sind gestern von einem weiteren Rio-Training heimgekehrt und starten am kommenden Donnerstag in die EM-Vorbereitung. Die Titelkämpfe werden von 7.-12. April ausgesegelt, der Schauplatz ist ebenfalls Palma.  

Stimmen:

Laura Schöfegger:

„Wir haben uns in den vergangenen drei Wochen sehr intensiv vor Ort vorbereitet und vor allem an unserer Mittelwindschwäche gearbeitet. Die Stimmung ist sehr positiv, wir wissen, dass die Nationenqualifikation nicht einfach, aber definitiv möglich ist. Die Konkurrenz um den letzten Quotenplatz ist schwer einzuschätzen, aber wir müssen ohnehin auf uns schauen und unsere Leistung bringen. Wenn wir unsere Qualitäten ausspielen, können wir absolut mitreden, am Ende wird es wohl auch eine Frage der besseren Nerven.“

Eva Maria Schimak:

„Für uns wird es nicht einfach, da wir erst in unserer zweiten Saison sind und Anna aufgrund ihrer Maturavorbereitung Abstriche machen muss. Dass wir mit zwei Booten nach dem Ticket greifen, ist sicherlich ein Vorteil, damit ist der Druck auf mehrere Schultern aufgeteilt. Wichtig ist Österreich den Quotenplatz zu verschaffen, wir werden Vollgas geben und hoffen auf ein Happy End.“

Nico Delle Karth:

„Ich bin leider in der vergangenen Woche mit einer Grippe und hohem Fieber im Bett gelegen und noch etwas geschwächt, die Vorbereitung ist daher etwas zu kurz gekommen, hinzu kommt, dass uns durch den Ausfall von Beni und David unsere Trainingspartner fehlen. Sie leisten diesbezüglich tolle Dienste, umso wichtiger ist ihre baldige Rückkehr. Unabhängig der suboptimalen Vorbereitung wollen wir an unsere zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und auch hier um einen Podestplatz mitsegeln.“

Thomas Zajac:

„Wir testen in Palma ein neues Boot, wenn es überzeugt, wird es anschließend gleich nach Rio verschifft. Wir hätten dann drei Boote in der engeren Auswahl, welches davon bei den Spielen zum Einsatz kommt, entscheiden die Trainings im Mai und Juni. Damit richten wir unser Hauptaugenmerk in der kommenden Woche auf die Materialabstimmung, unabhängig dessen wollen wir aber auch mit einem guten Ergebnis aufzeigen und weiter Selbstvertrauen tanken.“

David Hussl:

„Ich bin beim Ausdauertraining mit dem Rennrad nach einem Bremsfehler gestürzt und habe mir dabei eines der Bänder, die das Schlüsselbein mit dem Schulterblatt bzw. den Oberarmknochen verbinden, gerissen. Eine Operation war nicht notwendig, damit bin ich verhältnismäßig glimpflich davon gekommen. Aktuell befinde ich mich in der Mobilisierungsphase, das Wassercomeback ist für Anfang April geplant.“

Regattatermine/März/April:

28.3.-2.4.         Trofeo S.A.R. Princesa Sofia/Palma

07.-12.             470er-Europeans/Palma

11.-16.             49er-Eropeans/Barcelona

26.4-1.5.          Sailing World Cup Hyeres