08.08.2013

EIN TAG AUF DER ÜBERHOLSPUR

Zwei österreichische Boote setzten bei der 470er-WM vor La Rochelle den Blinker und stiegen aufs Gas: Lara Vadlau/Jolanta Ogar liegen als Vierte nur noch zwei Punkte hinter einem Medaillenrang. Matthias Schmid/Florian Reichstädter feierten einen Tagessieg und stießen vom 22. auf den siebenten Gesamtrang vor.

Sowohl Vadlau/Ogar als auch Schmid/Reichstädter hatten sich schon am ersten Tag der Finalserie mit jeweils einer schlechten Tages-Platzierung selbst unter Druck gesetzt. Das Motto beider Besatzungen lautete: „Egal, haben wir halt schon jetzt unser Streichresultat. Ab sofort wird Gas gegeben, wir dürfen uns keine Fehler leisten.“

Gesagt, getan. Schmid/Reichstädter starteten mit einem hervorragenden zweiten Platz in den zweiten Finaltag. Danach sah die Konkurrenz nur den sprichwörtlichen Auspuff des OeSV-470ers – der erste WM-Tagessieg 2013 war perfekt. In der dritten Wettfahrt platzierten sich die Wiener auf Position 19. Gesamt ergibt das einen ausgezeichneten Tag, der mit einem Sprung vom 22. auf den siebenten Rang endete und alle Chancen auf die Teilnahme am Medal Race der besten acht Boote eröffnet.

Vadlau/Ogar standen ihren Kollegen um nichts nach. Die Ränge sieben, drei und sechs brachten die inzwischen tägliche Verbesserung im Gesamtklassement mit sich. Die Kärntnerin und ihre polnische Vorschoterin sind als Gesamt-Vierte mitten im Kampf um die Medaillen: Auf Bronze fehlen nur zwei Punkte. Ein Protest von Peking-Olympiasiegerin Elise Rechichi (AUS) gegen Vadlau in der letzten Tageswettfahrt wurde abgelehnt, die 19-Jährige bleibt auf Rang vier.

Nur David Bargehr/Lukas Mähr mussten erstmals bei dieser WM einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Die Vorarlberger kamen über die Ränge 15, 21 und 16 nicht hinaus und fielen in der Gesamtwertung vom neunten auf den 14. Platz zurück. Bei 13 Punkten Rückstand auf den achten Platz und noch zwei Final-Wettfahrten ist aber auch für die Youngsters das Medal Race noch nicht verloren.

Die Finalserie wird morgen mit zwei weiteren Wettfahrten beendet, am Samstag folgt das Medal Race der Top 8.

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Wir haben ein kleines Speedproblem gehabt, sonst hätten wir wahrscheinlich in jeder Wettfahrt unter die ersten Drei kommen können. Aber wir sind hochzufrieden, es läuft super. Wir segeln recht konservativ, ohne viel Risiko zu nehmen. Das taugt mir zwar nicht so sehr, aber es hat sich bewährt. Also werden wir es morgen wieder so anlegen.“

Florian Reichstädter:

„Anstatt für die ersten zwei Wettfahrten gelobt sollten wir für die letzte ein bisschen geschimpft werden. Der 19. tut weh. Wir haben drei hervorragende Starts erwischt. In der ersten Wettfahrt haben wir unseren Plan durchgezogen und sind sicherer Zweiter geworden. In der zweiten ist uns ein perfekter Schlag Richtung erster Tonne gelungen, das war praktisch ein Start-Ziel-Sieg. Und in der dritten sind wir einen schlechten Vorwindkurs gesegelt und waren mitten im Feld. Da waren wir geistig nicht rege genug. Wir sind stur im Getümmel weitergefahren. Aber in Summe war es ein sehr guter Tag. Morgen geht es mit Vollgas weiter. Das Medal Race ist realistisch, auch eine Medaille ist nicht utopisch.“

Lukas Mähr:

 „So ein Tag bringt uns nicht aus dem Konzept. Heute war mehr Wind, da kommen wir mit der absoluten Weltklasse noch nicht mit. Aber bei der WM 2013 sind wir konstant um die Ränge 28 bis 32 gesegelt, heuer sind es die Plätze 15 bis 20. Wir haben uns entwickelt. Ein Gesamtergebnis in den Top 20 bleibt das Ziel.“

470er-WM LA ROCHELLE, NACH DEM 4. TAG (5 QUALI-/5 FINAL-WETTFAHRTEN/2 STREICHER):

Damen:

1. Jo Aleh/Polly Powrie                                               NZL        13 (4,5,(18),0,2,2)

2. Camille Lecointre/Mathilde Geron                             FRA        21 (0,8,8,(17),5,0)

3. Tina Mrak/Veronika Macarol                                     SLO        29 (15,5,0,6,(12),3)

4. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                                         AUT       31 (11,4,(21),7,3,6)

Herren:

1. Pierre Leboucher/Nicolas Le Berre                    FRA       16 (2,6,(40),6,2,0)

2. Mat Belcher/Will Ryan                                     AUS       22 (0,8,2,10,(22),2)

3. Luke Patience/Joe Glanfield                             GBR       29 (6,0,14,(14),3,6)

4. Panaglotis Mantis/Pavlos Kagialis                     GRE      32 (8,(28),10,5,6,3)

5. Lukas Calabrese/Juan de la Fuente                   ARG      34 (14,7,9,0,4,(11))

6. Stu Monay/Dave Hugues                                   USA      43 (10,10,(32),9,10,4)

7. Matthias Schmid/Florian Reichstädter                AUT       50 (13,16,(35),2,0,19)

14. David Bargehr/Lukas Mähr                               AUT       68 (11,11,15,15,(21),16)

Zeitplan:

5. / 6. 8.:              Qualifikation (5 Wettfahrten/1 Streicher).

7. – 9. 8.:              Finale (7 Wettfahrten/1 Streicher).

10. 8.:                   Medal Race der Top 8.