03.08.2013

DAS KNIE HÄLT - GRÜNES LICHT FÜR LARA VADLAU

Die Klassenvereinigung der 470er feiert sich selbst und zelebriert bei der WM ihr 50-jähriges Bestandsjubiläum. Vor La Rochelle an der französischen Atlantikküste ermitteln die 470er ab Montag bei Damen und Herren die neuen Weltmeister. Österreich ist mit drei Teams vertreten. Auch Lara Vadlau kann 13 Tage nach ihrer Meniskusoperation starten.

Die Hitzewelle hat auch Frankreich fest im Griff, in La Rochelle gibt die Sonne den Ton an. Bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad kämpfen Lara Vadlau/Jolanta Ogar, Matthias Schmid/Florian Reichstädter, David Bargehr/Lukas Mähr um WM-Medaillen.

Die größten Chancen hätten wohl Lara Vadlau/Jolanta Ogar gehabt, sie kommen immerhin als Vize-Europameisterinnen zu den Welt-Titelkämpfen. Hätten wohl gehabt deshalb, weil Vadlau im Training in Rio de Janeiro einen Meniskusriss erlitten hat. Die Kärntnerin wurde am 23. Juli operiert und unternahm erst heute Nachmittag erste Probefahrten.

Eigentlich wollte Vadlau schon gestern auf dem Wasser kontrollieren, ob das lädierte Knie der Belastung standhält. Auf Anraten der Ärzte und Trainer verschob die Vize-Europameisterin den Test aber um 24 Stunden und stieg mit ihrer Vorschoterin Jolanta Ogar erst heute in den 470er. Um 17.00 Uhr kam Vadlau freudestrahlend an Land. Das linke Knie hält. Der Tapeverband, der ihr verpasst wurde, sorgt für eine gewisse Stabilität und gibt mentale Sicherheit.

Die 19-Jährige wollte es genau wissen. Vadlau/Ogar segelten nicht nur gemächlich über den Atlantik vor La Rochelle, sie nahmen an drei Trainings-Wettfahrten teil. Vadlau schonte sich dabei nicht, die leichten Schmerzen im Knie bereiteten ihr aber keine Probleme, die Bewegungsfreiheit ist nicht eingeschränkt. Dass die Verletzung ein Handicap darstellt, steht aber außer Frage. Daher ist für Vadlau das Team Vadlau/Ogar auch kein medaillenverdächtiges.

Bei den Herren sind zwei OeSV-Teams am Start. David Bargehr/Lukas Mähr sind die Überraschung des Jahres. Die jungen Vorarlberger segelten bei der EM sensationell auf Rang sechs. Das Motto bei der WM lautet trotzdem „Am Boden bleiben und den nächsten Schritt machen“. Eine Platzierung in den Top 20 ist das erklärte Ziel des Duos.

Matthias Schmid/Florian Reichstädter wollen mehr, das Medal Race der besten acht Boote wird angepeilt . Dazu ist ein besserer Start als bei der EM nötig, um nicht von Beginn weg unter Druck zu stehen. Ziel der Olympia-Neunten ist es, so schnell wie möglich das richtige Setup zu finden und von der ersten Wettfahrt an vorne dabei zu sein.

Gesegelt werden am Montag und Dienstag fünf Qualifikations-Wettfahrten (1 Streicher). Von Mittwoch bis Freitag stehen sieben Final-Rennen auf dem Programm (1 Streicher), die Top 8 rittern dann am Samstag im Medal Race um die Medaillen. Titelverteidigerinnen bei den Damen sind Hannah Mills/Saskia Clark (GBR). Bei den Herren haben sich die nahezu unschlagbaren Australier Mathew Belcher/Malcolm Page, die Olympiasieger 2012 und Weltmeister 2010, 2011 und 2012, getrennt. Belcher sitzt seit heuer mit Will Ryan im Boot.

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Ich bin sehr erleichtert. Das Knie hält. Es tut ein bisschen weh, aber das halte ich aus. Das einzige Fragezeichen ist, wie sehr ich gehandicapt sein werde, wenn der Wind stärker bläst und die körperliche Anstrengung noch größer wird. Bei den Trainings-Wettfahrten hatten wir Leichtwind.“

Florian Reichstädter:

„Vom Wetter her sind die Bedingungen völlig unterschiedlich zum Mai, als wir das letzte Mal hier waren. Damals hat es dauernd geregnet und es war kalt. Aber die starke Strömung ist hier auch ein Kriterium und die ändert sich nicht. Wir haben uns hauptsächlich auf sie konzentriert, um herauszufinden, wann sie dreht und in welche Richtung. Wir hoffen, dass uns das bei der WM zugute kommt.“

Lukas Mähr:

„Es ist super, wenn man vor drei Monaten schon hier war, alles ist vertrauter, das Gefühl ist ein angenehmes. Die EM war ein Wahnsinn, aber wir werden jetzt nicht abheben. Die WM ist die qualitativ hochwertigste Regatta des Jahres. Wenn wir die Top 20 erreichen, sind wir zufrieden.“

Zeitplan/Weltmeisterschaft:

5./6. 8.: Qualifikation (5 Wettfahrten/1 Streicher).

7. – 9.8.: Finale (7 Wettfahrten/1 Streicher).

10.8.: Medal Race der Top 8.