27.04.2013

Bei der Musik dabei

Österreichs Top-Segler zeigen bei den Medal Race Entscheidungen vor Hyeres Qualität, die aggressive Linie wird aber nur zum Teil belohnt.

Lara Vadlau und Jolanta Ogar bleiben im ISAF Sailing World Cup eine Klasse für sich. Die 470er-Damen mischen nach den vierten Rängen von Miami und Palma auch beim Frankreich-Weltcup in der Weltspitze mit und fahren vor Hyeres mit Platz sieben ein neuerliches Top-Resultat ein. In den finalen Medal Race Entscheidungen, die mit doppelten Punkten gewertet werden, ging das Duo volles Risiko, was im ersten Durchgang prompt mit einem Frühstart bestraft wurde. In der zweiten Runde übernahmen die Jugend-Olympiasiegerin von 2010 und ihre polnische Partnerin dank einer starken Leistung die Führung, im Ziel durfte sich das Duo über Rang zwei freuen. Den Gesamtsieg sicherten sich die Olympia-Sechsten der London Spiele, Fernanda Oliveira und Ana Barbachan, die Brasilianerinnen feierten damit den dritten Weltcupsieg in Folge.

Thomas Zajac und Tanja Frank verlassen die Cote d´Azur ebenfalls bestens gelaunt. Der Ex-Tornado und 49er Steuermann und seine 20-Jährige Vorschoterin schlossen die finalen Runden in der Nacra17 Klasse auf den Plätzen drei und vier ab, unterm Strich belegt das Duo damit Platz sieben. Die Franzosen Billy Besson und Marie Riou holen den Gesamtsieg.

Nach der Rückkehr nach Österreich und einer kurzen Pause folgt für einen Großteil des OeSV-Nationalteams ein Trainingslager in La Rochelle. Thomas Zajac und Tanja Frank setzen beim Europacup in Torbole (8.-12. Mai) Segel, beim Kräftemessen auf dem Gardasee feiern die 49er-Asse Nico Delle Karth und Niko Resch ihr Comeback im Olympiazirkus. 

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Wir wollten das Podium attackieren und haben beim Start viel Risiko genommen, leider sind wir im ersten Lauf den Tick zu früh dran gewesen. Das zweite Race war seglerisch gesehen eine gelungene Revanche und Balsam für die Seele. Wir müssen unser Timing noch besser in den Griff bekommen, wissen aber, dass wir uns vor niemanden verstecken müssen. Die Entwicklung passt, am Feintuning gilt es weiter zu arbeiten.“

Tanja Frank:

„Es war eine starke Woche mit einem absolut positiven Finale. Wir sind in relativ kurzer Zeit zu guten Allrounder gereift, das hat man auch heute gesehen und das ist es, woran wir weiter arbeiten werden. Die interne Stimmung ist perfekt, wir haben viel Spaß bei dem was wir tun und sehen noch jede Menge Potential. So gesehen freuen wir uns über alles was kommt und nehmen extrem viel frischen Schwung für die kommenden Aufgaben mit.“

Georg Fundak (OeSV-Sportdirektor):

„Lara und Jolanta haben mit dem Frühstart einiges liegen lassen, aber wieder gezeigt, dass sie Klasse haben, die positive Überraschung sind aber sicherlich Thomas und Tanja, die eine sehr starke Woche sensationell abgeschlossen haben. Wir sind dabei und knapp an den Medaillenrängen dran, lediglich Kleinigkeiten machen den Unterschied aus, aber die Basis stimmt mich absolut positiv. Im Manöverbereich sind wir Top, nachbessern müssen wir teilweise noch bei der Bootsgeschwindigkeit und in der Taktik. Positiv ist die Entwicklung der Jungen, sowohl die Leistung von Bargehr/Mähr, als auch von Bildstein/Hussl war vielversprechend. Auch Eva Maria Schimak hat einen Sprung nach vorne gemacht, ihr größtes Manko ist aktuell der Vorwindkurs. Lukas Höllwerth ist physisch sehr stark, bei ihm fehlt noch die Kontinuität, aber auch sein Potential steht außer Zweifel. Wir haben jetzt eine kurze Regattapause und damit die Möglichkeit im Training Wasserstunden zu sammeln und weiter an uns zu arbeiten. Wir sind in unseren Bemühungen bisher bestätigt worden und werden unseren Weg konsequent fortsetzen.“

Endstand:

Nacra17, 29 Teams, 10 Wettfahrten + MR, 1 Streicher

1. Billy Besson/Marie Riou                 FRA          47

7. Thomas Zajac/Tanja Frank          AUT         78 (64*,6,8)

19. Sylvia Vogl/Thomas Czajka       AUT         155

470er Damen, 30 Teams, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher

1. Fernanda Oliveira/Ana Barbachan    BRA          38

7. Lara Vadlau/Jolanta Ogar               AUT         67 (41*22,4)

* Punkte aus der Finalserie

470er Männer, 63 Teams, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher

1. Mathew Belcher/Will Ryan                            AUS          19                                                

14. Matthias Schmid/Florian Reichstädter   AUT         67

26. David Bargehr/Lukas Mähr                      AUT         125

49er, 52 Teams, 10 Wettfahrten, + MR, 1 Streicher

1. Dylan Fletcher/Alan Sign                  GBR          63

23. Benjamin Bildstein/David Hussl  AUT         162

Laser Radial, 55 Starterinnen, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher

1. Marit Bouwmeester          NED          25

41. Eva Maria Schimak       AUT         73

Laser, 113 Starter, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher

1. Tom Burton                   AUS          42

80. Lukas Höllwerth        AUT         132

97. Claus Dapeci             AUT         213

2.4mR, 14 Starter, 10 Wettfahrten, 1 Streicher

1.Heiko Kröger       GER          10

8. Sven Reiger       AUT         70