Bei der Musik dabei
Österreichs Top-Segler zeigen bei den Medal Race Entscheidungen vor Hyeres Qualität, die aggressive Linie wird aber nur zum Teil belohnt.
Lara Vadlau und Jolanta Ogar bleiben im ISAF Sailing World Cup eine Klasse für sich. Die 470er-Damen mischen nach den vierten Rängen von Miami und Palma auch beim Frankreich-Weltcup in der Weltspitze mit und fahren vor Hyeres mit Platz sieben ein neuerliches Top-Resultat ein. In den finalen Medal Race Entscheidungen, die mit doppelten Punkten gewertet werden, ging das Duo volles Risiko, was im ersten Durchgang prompt mit einem Frühstart bestraft wurde. In der zweiten Runde übernahmen die Jugend-Olympiasiegerin von 2010 und ihre polnische Partnerin dank einer starken Leistung die Führung, im Ziel durfte sich das Duo über Rang zwei freuen. Den Gesamtsieg sicherten sich die Olympia-Sechsten der London Spiele, Fernanda Oliveira und Ana Barbachan, die Brasilianerinnen feierten damit den dritten Weltcupsieg in Folge.
Thomas Zajac und Tanja Frank verlassen die Cote d´Azur ebenfalls bestens gelaunt. Der Ex-Tornado und 49er Steuermann und seine 20-Jährige Vorschoterin schlossen die finalen Runden in der Nacra17 Klasse auf den Plätzen drei und vier ab, unterm Strich belegt das Duo damit Platz sieben. Die Franzosen Billy Besson und Marie Riou holen den Gesamtsieg.
Nach der Rückkehr nach Österreich und einer kurzen Pause folgt für einen Großteil des OeSV-Nationalteams ein Trainingslager in La Rochelle. Thomas Zajac und Tanja Frank setzen beim Europacup in Torbole (8.-12. Mai) Segel, beim Kräftemessen auf dem Gardasee feiern die 49er-Asse Nico Delle Karth und Niko Resch ihr Comeback im Olympiazirkus.
Stimmen:
Lara Vadlau:
„Wir wollten das Podium attackieren und haben beim Start viel Risiko genommen, leider sind wir im ersten Lauf den Tick zu früh dran gewesen. Das zweite Race war seglerisch gesehen eine gelungene Revanche und Balsam für die Seele. Wir müssen unser Timing noch besser in den Griff bekommen, wissen aber, dass wir uns vor niemanden verstecken müssen. Die Entwicklung passt, am Feintuning gilt es weiter zu arbeiten.“
Tanja Frank:
„Es war eine starke Woche mit einem absolut positiven Finale. Wir sind in relativ kurzer Zeit zu guten Allrounder gereift, das hat man auch heute gesehen und das ist es, woran wir weiter arbeiten werden. Die interne Stimmung ist perfekt, wir haben viel Spaß bei dem was wir tun und sehen noch jede Menge Potential. So gesehen freuen wir uns über alles was kommt und nehmen extrem viel frischen Schwung für die kommenden Aufgaben mit.“
Georg Fundak (OeSV-Sportdirektor):
„Lara und Jolanta haben mit dem Frühstart einiges liegen lassen, aber wieder gezeigt, dass sie Klasse haben, die positive Überraschung sind aber sicherlich Thomas und Tanja, die eine sehr starke Woche sensationell abgeschlossen haben. Wir sind dabei und knapp an den Medaillenrängen dran, lediglich Kleinigkeiten machen den Unterschied aus, aber die Basis stimmt mich absolut positiv. Im Manöverbereich sind wir Top, nachbessern müssen wir teilweise noch bei der Bootsgeschwindigkeit und in der Taktik. Positiv ist die Entwicklung der Jungen, sowohl die Leistung von Bargehr/Mähr, als auch von Bildstein/Hussl war vielversprechend. Auch Eva Maria Schimak hat einen Sprung nach vorne gemacht, ihr größtes Manko ist aktuell der Vorwindkurs. Lukas Höllwerth ist physisch sehr stark, bei ihm fehlt noch die Kontinuität, aber auch sein Potential steht außer Zweifel. Wir haben jetzt eine kurze Regattapause und damit die Möglichkeit im Training Wasserstunden zu sammeln und weiter an uns zu arbeiten. Wir sind in unseren Bemühungen bisher bestätigt worden und werden unseren Weg konsequent fortsetzen.“
Endstand:
Nacra17, 29 Teams, 10 Wettfahrten + MR, 1 Streicher
1. Billy Besson/Marie Riou FRA 47
7. Thomas Zajac/Tanja Frank AUT 78 (64*,6,8)
19. Sylvia Vogl/Thomas Czajka AUT 155
470er Damen, 30 Teams, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher
1. Fernanda Oliveira/Ana Barbachan BRA 38
7. Lara Vadlau/Jolanta Ogar AUT 67 (41*22,4)
* Punkte aus der Finalserie
470er Männer, 63 Teams, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher
1. Mathew Belcher/Will Ryan AUS 19
14. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT 67
26. David Bargehr/Lukas Mähr AUT 125
49er, 52 Teams, 10 Wettfahrten, + MR, 1 Streicher
1. Dylan Fletcher/Alan Sign GBR 63
23. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT 162
Laser Radial, 55 Starterinnen, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher
1. Marit Bouwmeester NED 25
41. Eva Maria Schimak AUT 73
Laser, 113 Starter, 7 Wettfahrten + MR, 1 Streicher
1. Tom Burton AUS 42
80. Lukas Höllwerth AUT 132
97. Claus Dapeci AUT 213
2.4mR, 14 Starter, 10 Wettfahrten, 1 Streicher
1.Heiko Kröger GER 10
8. Sven Reiger AUT 70