08.12.2012

ARC 2012: Tolle Premiere

Nico Delle Karth, Olympiavierter der London-Spiele und einer der besten Skiffsegler der Gegenwart, ist normalerweise andere Spielwiesen gewöhnt. Die Atlantic Rally for Cruiser, am 25. November in Las Palmas gestartet, wurde zur ersten Atlantiküberquerung des 28-Jährigen, der von Volvo Ocean Racer Andreas Hanakamp und Skipper Christof Petter an Bord der Vaquita geholt wurde. Delle Karth, der mit Niko Resch die Olympischen Spiele 2016 im 49er ansteuert, wollte in erster Konsequenz herausfinden, ob ihm Langstrecke-Rennen generell behagen, um nach der Olympiakarriere eventuell in die Offshore-Szene zu wechseln.

LUSTVOLLER RESPEKT

Nach 2700 nautischen Meilen (5000,4 Kilometer), auf denen der Atlantik von Flaute bis Sturm, mächtigen Gewittern, satten Regengüssen und bis zu sechs Metern hohe Wellen seine gesamte Palette Preis gab, hat Delle Karth definitiv Lunte gerochen. Der Tiroler, der alle vier Stunden zur Pinne griff und die Vaquita, einen 40Fuß Racer, auf über 44 km/h Top-Speed beschleunigte, freundete sich mit den Gegebenheiten rasch an und war vom Naturschauspiel und dem Gerangel mit den Elementen begeistert.

DEN GRÖSSEREN DIE SHOW GESTOHLEN

Nachdem das Rennen über den Atlantik am 25. November in Las Palmas gestartet wurde, wählten die Österreicher die nördlichste Route aller Teilnehmer und legten damit den Grundstein zum Sieg. Dank der besseren Windverhältnisse konnte man die wesentlich schnelleren Yachten immer auf Distanz halten. Am 7. Dezember um 14:22 UTC kreuzten Petter, Hanakamp, Delle Karth und Co. die Ziellinie in der Rodney Bay von Saint Lucia und wurden begeistert in Empfang genommen. Als nächste werden Skipper Marco Rodolfi und sein Team erwartet. Die Italiener agieren auf einer 24 Meter Yacht (swan80), die damit doppelt so lang ist wie Petter´s Vaquita. Gegenwärtig sind Rodolfi und Co. 20 Meilen vom Ziel entfernt, ihr Rückstand auf die Österreicher wird um die 20 Stunden betragen.

Stimmen/Nico Delle Karth:

„5000 Seemeilen ohne Unterbrechung am Limit zu segeln war ungemein tough und hat phasenweise viel Selbstüberwindung gekostet. Speziell die ersten Nächte waren heftig, bei 7 Windstärken und praktisch keiner Sicht die gewaltigen Wellenberge richtig abzusurfen hat mich steuertechnisch absolut an meine Grenzen gebracht. Ich nehme ausschließlich positive Erkenntnisse mit und bin sehr dankbar, dass mir diese tolle Gelegenheit geboten wurde. Das wir das Ziel als erste erreicht haben war in Anbetracht der Konkurrenz nicht zu erwarten, vor allem die größeren Yachten hätten schneller sein müssen, das wertet unsere Leistung zusätzlich auf. Der navigatorische Erfahrungsschatz von Andreas Hanakamp ist beeindruckend und war sicherlich die Basis für diesen Erfolg, fasziniert hat mich aber auch der seglerische Werdegang von Skipper Christof Petter, der erst vor vier Jahren in die Szene eingestiegen ist und mit viel Engagement und harter Arbeit Träume wahr werden ließ. Sollte sich eine ähnliche Möglichkeit bieten werde ich sicher nicht nein sagen, die Art des Segelns taugt mir extrem, ich muss aber noch viel lernen um gestandenen Offshore-Profis das Wasser reichen zu können.“

Details & Ergebnisse:

http://www.worldcruising.com/arc/eventfleetviewer.aspx