26.02.2016

470er/WM/4.Tag: GEGEN JEDE REGEL

Lara Vadlau und Jolanta Ogar werden bei der Weltmeisterschaft vor Buenos Aires auf Zwischenrang vier runter gebremst, das angeschwemmte Grünzeug wird zum kollektiven Spielverderber.

Es war zu befürchten.

Als wären die Titelkämpfe auf dem Rio de la Plata durch die komplexen Leichtwindverhältnisse nicht schon herausfordernd genug, kamen am vierten Tag der Medaillenjagd auch noch herumtreibende Büsche, halbe Bäume und jede Menge Seegras als Handicap hinzu. Speziell im ersten Race mussten aufgrund der grünen Inseln, die durch die Flüsse Parana´und Uruguay in den Mündungstrichter gelangen, zum Teil ordentliche Umwege in Kauf genommen werden. Die richtige Wind- und Feldtaktik verkam zur Nebensache, wer mehr freies Wasser unter sein Boot bekam, hatte das bessere Ende für sich. Nach einer Wettfahrt wurde die Regattabahn in eine weniger begrünte Zone verlegt, die Damen kamen am Donnerstag auf drei, die Herren auf zwei Wettfahrten.

Für Lara Vadlau und Jolanta Ogar verlief der Tag mit den Plätzen acht, vier und 14 ansprechend und dennoch ärgerlich. Im ersten Lauf wurden die Doppel-Weltmeisterinnen unmittelbar vor dem Ziel von Platz zwei auf Rang acht heruntergebremst, auch in den darauffolgenden Wettfahrten hatte das Duo mit den natürlichen Barrieren so seine Probleme. Die Umwege der OeSV-Herren verliefen weniger erfolgreich, Matthias Schmid und Florian Reichstädter fügten ihrer Serie die Plätze 23, 16 und 20 hinzu und liegen unmittelbar vor den Olympia-Dritten von 2012, Calabrese /De La Fuente (ARG) auf Zwischenrang 15, David Bargehr und Lukas Mähr folgen auf Platz 20. Das Ländle-Duo segelte am Donnerstag auf die Plätze 17, 30 und 24.

Der Grunddurchgang wird am Freitag mit drei (Damen) bzw. zwei (Herren) Wettfahrten abgeschlossen, am Samstag folgt die Entscheidung im Medal Race der Top-10.

Stimmen:

Lara Vadlau:

„Der Spaß- und Fairnessfaktor hält sich in diesem Revier in Grenzen, aber man muss die Dinge nehmen wie sie sind. Wir haben versucht das Beste daraus zu machen, das ist uns mal mehr und mal weniger gut gelungen. Wichtig ist, dass wir den Abstand auf die Medaillenränge in Grenzen halten, bei drei noch ausstehenden Wettfahrten ist alles offen. Es wird mit Sicherheit spannend, weniger Treibgut würde das Ganze fairer machen, aber wie gesagt, wir müssen es nehmen wie es kommt.“

Matthias Schmid:

„Man darf sich nicht nur auf das herum treibende Grünzeug ausreden, aber es ist schon brutal mühsam. Uns hat heute der Plan gefehlt, wir haben kein System erkennen können, waren nicht im Rhythmus und haben für kleine Fehler extrem hart gebüßt. Man hat gesehen, dass es schnell in beide Richtungen gehen kann, noch ist die Qualifikation für das Medal Race möglich, aber einfach wird es nicht, die Punkteabstände sind schon ziemlich groß.“

Lukas Mähr:

„Es ist schon krass was hier abgeht, aber wir können es nicht ändern und versuchen uns bestmöglich auf die Situation einzustellen. Am Donnerstag hat es leider nur für Mittelfeldplatzierungen gereicht, wir wollen definitiv noch eines drauf legen und hoffen auf einen positiven Abschluss.“

 

Zwischenstand:

470er-Damen/39Boote/7Wettfahrten/1Streicher:

1. Camile Lecointre/Helene Defrance            FRA    25

2. Xiaoli Wang/Lizhu Huang                           CHN   28

3. Sydney Bolger/Carly Shevitz                      USA    32

4. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                         AUT    36 (21)/7/2/1/8/4/14)

470er-Herren/43 Boote/8Wettfahrten/1Streicher:

1.Paul Snow-Hansen/Daniel Wilcox                 NZL    37

2. Sime Fantela/Igor Marenic                           CRO    39

3. Mathew Belcher/Will Ryan                           AUS    48

15. Matthias Schmid/Florian Reichstädter   AUT    108 (26/12/(27)/5/6/23/16/20)

20. David Bargehr/Lukas Mähr                       AUT    126 (23/17/5/10/(32)/17/30/24)