470er/WM: Folgt das nächste Edelmetall?
Die 470er-Seglerinnnen Lara Vadlau und Jolanta Ogar greifen am Samstag nach ihrer vierten WM-Medaille in Folge.
Die Titelkämpfe vor Buenos Aires geizen nicht mit Extremen. Nachdem der leichte Wind im mit grünen Pflanzeninseln überzogene Mündungstrichter bereits während der gesamten Woche für etliche Verzögerungen gesorgt hat, musste am Freitag erst ein Gewitter und starke Regen abgewartet werden, eher die Flotten bei diesmal sehr lebhaften Winden auslaufen konnten. Damit begann auch der fünfte Regattatag mit Verspätung und aus Sicht der OeSV-Damen mit unerfreulichen Nachrichten.
Die Jury hatte Lara Vadlau und Jolanta Ogar für einen Regelverstoß (Tonnenberührung) in der siebenten Wettfahrt disqualifiziert, der Gegenprotest wurde aufgrund mangelhafter Beweise abgelehnt. Die Österreicherinnen ließen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und zeigten eine seglerisch abermals starke Leistung. Dank der Plätze zwei und fünf verbesserten sich die Doppel-Weltmeisterinnen auf Zwischenrang zwei und greifen damit im Medal Race, das am Samstag um 11.00 Uhr Ortszeit geplant ist, nach ihrer vierten WM-Medaille in Folge. Die Ausgangsposition garantiert einen spannenden Endspurt, aufgrund der doppelten Punkte die in der finalen Runde der Top-10 vergeben werden und der knappen Abstände, kommen acht Boote für die Medaillen in Frage.
Für die OeSV-Herren sind die Titelkämpfe hingegen zu Ende. Matthias Schmid und Florian Reichstädter beenden die Weltmeisterschaft auf Rang 18, David Bargehr und Lukas Mähr folgen auf Platz 25.
Stimmen:
Lara Vadlau:
„Es war in jeder Hinsicht extrem, ich habe ununterbrochen das Schwert und Ruder rausnehmen müssen, weil sich irgendein Grünzeug verfangen hat. In der zweiten Wettfahrt hatten wir einen Ast im Schwertkasten, der uns um ein Haar eine Kenterung gekostet hätte. Unterm Strich sind wir halbwegs glimpflich, weil ohne Schaden über die Runden gekommen und haben nun die Möglichkeit eine weitere Medaille zu holen. Die Ausgangsposition verspricht einen Nervenkrimi, wir werden zunächst auf uns schauen und unser eigenes Rennen segeln und während der Wettfahrt und je nach Verlauf verstärkt auf unsere Gegnerinnen eingehen.“
Matthias Schmid:
„Wir sind phasenweise in einem Wald gesegelt, es war wieder unglaublich mühsam und auch heute ein echter Spießrutenlauf. Der Spaß- und Fairnessfaktor hält sich in Grenzen, wir sind in dieser Woche taktisch zu fehlerhaft unterwegs gewesen, hatten aber auch nicht die nötige Portion Glück, die es speziell unter diesen Umständen gebraucht hätte. Das Ergebnis spiegelt nicht unsere Möglichkeiten wieder, umso mehr freuen wir uns auf das bevorstehende Trainingslager in Rio, wo ein komplett anderes Revier wartet und wo wir uns seglerisch wesentlich wohler fühlen.“
Lukas Mähr:
„Schade. Wie hätte die Serie sehr gerne mit einem positiven Erlebnis abgeschlossen, die Disqualifikation wegen Frühstarts hat uns leider noch einmal ein paar Plätze gekostet. Es war eine definitiv verrückte Woche, in der nicht immer alles so geklappt hat wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben zu viele Fehler gemacht und hatten auf die krassen Bedingungen nicht immer die richtige Antwort parat.“
Zwischenstand:
470er-Damen/39Boote/9Wettfahrten/1Streicher:
1. Camile Lecointre/Helene Defrance FRA 44
2. Lara Vadlau/Jolanta Ogar AUT 50 (21)/7/2/1/8/4/DSQ/2/5)
3. Jo Aleh/Polly Powrie NZL 51
4. Xiaoli Wang/Lizhu Huang CHN 56
5. Fernanda Oliveira/Ana Luiza Barbachan BRA 58
6. Sydney Bolger/Carly Shevitz USA 63
7. Agnieszka Skrzypulec/Irmina Gliszczynska POL 67
8. Anne Harger/Briana Provancha USA 68
470er-Herren/43 Boote/10Wettfahrten/1Streicher:
1. Sime Fantela/Igor Marenic CRO 42
2.Paul Snow-Hansen/Daniel Wilcox NZL 55
3. Mathew Belcher/Will Ryan AUS 58
18. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT 153 (26/12/(27)/5/6/23/16/20/18/28)
25. David Bargehr/Lukas Mähr AUT 188 (23/17/5/10/32/17/30/24/31/(BFD)