01.10.2010

ÖHM: KRÖNUNG AUF HOHER SEE

Von einer Insider-Veranstaltung mit einer Handvoll Teilnehmern avancierte das Titelrennen auf hoher See in den vergangenen Jahren zu einem quantitativ ausgezeichnet besuchten und qualitativ extrem stark besetzten Event. Die mittlerweile sechste Auflage des maritimen Gipfeltreffens lockt diesmal knapp 400 SeglerInnen nach Biograd, das elitäre Starterfeld repräsentiert auch heuer die Crème de la Crème des heimischen Regattasportes. Die Meistertitel werden in drei Kategorien und in Summe acht Wettfahrten ausgesegelt, die Königsetappe ist mit einer bis zu 100 Seemeilen (185,20km) langen Nonstop-Runde definiert.

DÜNNE LUFT
Während in den offenen Klassen mit und ohne Spinnaker die Titelverteidiger Helmut Böhm und Georg Ondrej zu favorisieren sind, ist die Luft in der Einheitsklasse, wo es auf insgesamt 18 baugleichen und 42 Fuß langen Achttonnern zur Sache geht, deutlich dünner. Vorjahressieger Christian Bayer und sein erfahrenes Aquila Sailing Team haben sich mit RC44 Pro Christian Binder verstärkt, das BMW-Team um Skipper Gerhard Pils bekommt von Binders Kompagnon Rene Mangold Rückendeckung. Mit dem Adria-Kenner Peter Czajka und der 470er Europameisterin Sylvia Vogl, die auf hoher See bereits dreimal erfolgreich war, sind zwei weitere Hochkaräter an der Linie. Gespannt darf man auf das Antreten der 49er Gesamtweltcup-Sieger Nico Delle Karth und Niko Resch sein, die unter anderem mit OeSV-Erfolgstrainer und Lokalmatador Ivan Bujala gemeinsame Sache machen. Mit Matthias Schmid, Florian Reichstädter, Thomas Zajac und David Bargehr teilen sich vier weitere Olympia-Cracks ein Cockpit, trotz der starken Afterguard werden dem Team aber lediglich Außenseiterchancen eingeräumt. „Die Mannschaftsleistung und Erfahrung entscheiden über Sieg und Niederlage. Um ganz vorne mitmischen zu können, musst du auf jeder der acht Positionen perfekt aufgestellt sein“, weiß Schmid, der am OeSV-Boot das Rad in Händen hält und auch heuer drei Gäste an Bord begrüßt. „Natürlich ist der sportliche Ehrgeiz groß, aber die Meisterschaft ist auch eine ideale Plattform um ambitionierte Freizeitsegler auf den Regattageschmack zu bringen.“ Ähnlich ist die Ausgangsposition bei Florian Raudaschl, der mit Sponsorenvertretern zu Felde zieht und auf andere Prioritäten Wert legt. „Wir können den eingespielten Teams nicht das Wasser reichen, rücken den Lernfaktor in den Vordergrund und wollen uns von Wettfahrt zu Wettfahrt steigern.“


ONLINE-MATCH
Der Startschuss zur ersten Wettfahrt erfolgt am kommenden Montag, sämtliche Runden werden virtuell aufbereitet und sind auf www.bmw-hochseemeisterschaft.at live mitzuverfolgen. Die letzte Startmöglichkeit ist am 08. Oktober. Die Regatta, die wie keine andere den Spitzen-, mit dem Breitensport kombiniert, wird punkto Organisation und Umsetzung von BMW Austria, dem Österreichischen Segel-Verband und Yachtcharter Pitter gestemmt.