06.11.2017

World Sailing Performance Clinic

Copyright: Alfred Sulek

World Sailing hielt von 16. – 20. Oktober im Rahmen seines Paralympic Development Program (PDP) eine geförderte Clinic in Meze, Frankreich, ab.

Ziel von World Sailing ist es, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um (2024, Paris) wieder paralympische Diziplin zu werden. Dafür sind konstant hohe Teilnehmerzahlen aus möglichst vielen Nationen bei den kommenden Weltcups und Weltmeisterschaften eine Grundvoraussetzung.

Die Idee:

  • Förderung des Para-Segelns mit Schwerpunkt auf Jugendliche und/oder weibliche SeglerInnen
  • Verbreiterung der Zustimmung für die Hansa 303 (wahrscheinliche neue paralympische Bootsklasse) bei Seglern und Coaches

Ziele aus Sicht des Referates Para Segeln des Österreichischen Segel-Verbandes:

  • Weitere Förderung der Vision Integration SeglerInnen
  • Möglichkeit Hansa 303 kennen zu lernen
  • Förderung von weiblichen Sportlern zur Erhöhung der Quote
  • Netzwerken, Werbung, Präsentation der Bewerbung für die Para Segel Europameisterschaft 2018 in Österreich
  • Kennenlernen der PDP, da beabsichtigt ist, vor der Europameisterschaft 2018 eine solche in Österreich abzuhalten
  • Zielsetzung: TeilnehmerInnen aus Österreich bei der Heim-Europameisterschaft 2018 in allen Klassen

Bisheriger Verlauf der Saison 2017

Das Programm Vision Integration hat 2017 bisher ca. 100 Wassertrainingstage abhalten können. Zwei Inklusions-Regatten (mit Behinderten und Nicht-Behinderten Teilnehmern – beide wurden von Para Sportlern für sich entschieden) wurden bisher abgewickelt – noch zwei weitere und die ÖSTM folgen.

Die Entsendung zur Europameisterschaft in Danzig, POL, von 18. bis 22. Juli 2017 konnte aus budgetären Gründen nicht erfolgen. Daher werden 2017 die restlichen Vision Integration Veranstaltungen, die ÖSTM und danach das Wintertraining in Spanien, die nächsten Aktivitäten sein.

Höhepunkt 2017 war sicher die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Kiel, GER. Mit einem Teilnehmerfeld von 43 Startern in der 2.4mR Klasse (48 Teilnehmer 2015 und 30 Teilnehmer 2016) und mit neuem Rekord von insgesamt 39 teilnehmenden Nationen meisterten die Para World Sailing Cahmpionships 2017 mit Bravour die erste Hürde auf dem (noch langen) Weg, Para Segeln wieder in das paralympische Programm einzusetzen.

Für die neue Hansa 303 Klasse (getrennt nach Frauen und Männern) konnte kein(e) österreichischer TeilnehmerIn nominiert werden. Die ebenfalls neue Weta Klasse (Trimran) musste wegen zu geringer Anzahl an Meldungen abgesagt werden, hier hätte es eventuell eine weitere österreichische Teilnahme geben können.

Die Strategie von World Sailing - vor allem im Bereich Para Segeln - auf weniger technische und damit kostengünstigere Bootsklassen zu setzen, scheint damit erste positive Auswirkungen zu zeigen.

Ein weiterer Eckpfeiler im Bemühen von World Sailing Para Segeln wieder in das paralympische Programm zu integrieren, das Emerging Nations Programm (ENP) -  das ist die besondere Unterstützung durch von erfahrenen Trainern geleitete Clinics im Vorfeld und die Betreuung durch diese während des Wettkampfs - jener Nationen, die bisher kein paralympisches Programm hatten – zeigt, sowohl von den Teilnehmerzahlen als auch von deren Ergebnissen her erste Früchte.

An eben jenen Teilnehmern aus dem ENP kann man auch die Leistungen der österreichischen Teilnehmer am besten messen. Für Gernot Ciprian war es die erste Regatta außerhalb des Vision Integration Programmes und für Kurt Badstöber - nach dem Antreten im April beim Weltcup in Hyeres - die zweite. 

Grundlegende Aufgabenstellung war daher, im ungewohnt großen Feld und bei Kabbelwelle möglichst das eigene Können umzusetzen. Die ab dem dritten Wettkampftag eher im oberen Windbereich angesiedelten Bedingungen stellten eine zusätzliche Herausforderung dar.

Im Vorfeld wurde eine individuelle Startroutine und zugehörige Startstrategie erarbeitet und trainiert. Beiden Teilnehmern gelang es jeweils einmal diese perfekt umzusetzen - was sich bei Kurt mit einem 5. Platz an der ersten Luvtonne und bei Gernot mit einem 12. Platz an der ersten Luvtonne äußerst positiv niederschlug. Weitere positive Erlebnisse lassen - ebenso wie das Gesamtergebnis (32. Badstöber, 33. Ciprian) - nur eine extrem positive Gesamtbilanz zu.

Das Para Segel Referat ist bemüht - in Kooperation mit integrativen Schulen und dem ÖBSV - interessierte und mit dem nötigen (sportlichen und finanziellen) Background ausgestattete Jugendliche zu rekrutieren, um mit diesen – zusammen mit dem Vision Integration Team - Aufbauarbeit für eine mögliche Teilnahme bei den paralympischen Spielen 2024 zu leisten.