24.09.2012

Finn-Staatsmeisterschaft 2012 im BLZ Neusiedl

Vom 20. bis 23.9. fand die IÖSTM 2012 der Finn Dinghy Klasse im Bundesleistungszentrum in Neusiedl statt. Ausrichter war der OeSV in Kooperation mit der Finn Klassenvereinigung.

Angereist waren 36 Teilnehmer aus AUT, GER, HUN & NED, wobei der eine oder andere sicher auch kam um sich mit Florian Raudaschl, einem der Top Segler der Klasse zu messen. Dessen Boot war direkt aus Weymouth angereist und verbreitete in der vollen olympischen Kriegsbemalung olympisches Flair am Neusiedler See (siehe Foto).
Der OeSV hatte seine besten Leute aufgeboten. Die Wettfahrtleitung (und Veranstaltungsleitung) wurde verantwortet von Helmut Czasny, die Jury von Anastasia Weinberger. Letztere hatte, nicht untypisch für die Finn Klasse, wenig zu tun. Es gab keine Proteste und die Arbeit beschränkte sich darauf auf dem Wasser Verstösse gegen Regel 42 zu ahnden. Ein besonderer Dank geht an die Firma Teamtracker, die alle Boote mit GPS Trackern ausgerüstet hat, so dass alle Rennen im Internet live verfolgt werden konnten und für eine spätere Analyse auch im Archiv zur Verfügung stehen.
Am ersten Tag konnten bei sehr böigem Wind zwischen 18 und 27 Knoten aus Nord drei Läufe absolviert werden. Erwartungsgemäß ließ Florian Raudaschl bei diesen Bedingungen nichts anbrennen und zeigte der staunenden Finnflotte insondere beim Bergabfahren wie Spitzensegler heutzutage einen Finn bewegen. Annähernd Schritt halten konnte nur der ungarische Topsegler Gazton Pal. Einen der bis dato größten Momente in seiner noch jungen Finn-Karriere hatte die österreichischen Nachwuchshoffnung Nikolaus Lehner, als er im 3. Lauf weit vor Raudaschl in Führung liegend um das erste Fass ging. Weniger glücklich waren manch andere: Ein gutes Dutzend Kenterungen plus ein abgebrochener Karbonmast machten keine Freude, Nudelbuffet und Freibier machten aber abends so manchem Kummer wett. .
Am zweiten Tag zeigte sich der Neusiedler See um einiges versöhnlicher, mit freundlichem Wetter und Windstärken zwischen 6 und 12 Knoten, tendenziell aus Ost. Die allerdings schwer drehend - es war nicht einfach auszurechnen, wo sich die Windkanten hinlegen würden. Es wurden 3 weitere Läufe gesegelt, wobei Peter Grögl zeigen konnte, dass es bei diesen Bedingungen möglich ist vor Florian Raudaschl im Ziel anzukommen.
Helmut Czasny hatte alle Hände voll zu tun die Flotte auf die Bahn zu schicken, 2 von 3 Läufen kamen letztlich nur unter Black Flag über die Startlinie. Im zweiten Lauf fasste Michael Gubi mit OCS einen Streicher aus, der ihm die Chancen auf eine bessere Gesamtplatzierung nahm. Und ohne ‚Oscar‘ gab es diesmal auch für die Jury ein bisschen Arbeit, galt es doch einigen Seglern die Feinheiten der Regel 42 näher zu bringen.
Am Abend das gewohnte Bild auf der Ergebnisliste. Florian Raudaschl vor Gazton Pal, an dritter Stelle der Deutsche Stefan Kreiss, das Rahmenprogramm sorgte mit Weinverkostung und Heurigen Buffet für Lokalkolorit.
Tag 3 begann mit bedecktem Himmel und wenig Wind, der dann in weiterer Folge komplett einschlief - für den einen oder anderen ein teurer Tag, weil es mehr als genug Zeit gab mit diversem Material zu dealen. Am Sonntag herrschte ebenfalls Flaute - um 12 Uhr Mittag wurde die Veranstaltung beendet. Damit blieb es beim alten und neuen Staatsmeister Florian Raudaschl, der eine makellose Bilanz von 5 Punkten aus 6 Läufen vorweisen konnte, die Silbermedaille der Staatsmeisterschaft ging an Michael Gubi, Peter Grögl konnte sich Bronze sichern.
Das Feedback der Teilnehmer zu der Veranstaltung war ausnahmslos positiv. Die Infrastruktur des Bundesleistungszentrums war perfekt und das Rahmenprogramm konnte dank der zahlreichen Sponsoren ebenfalls überzeugen.
www.finn-staatsmeisterschaft-2012.at